Doris Lessing

Mara und Dann

Roman
Cover: Mara und Dann
Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2001
ISBN 9783455043938
Gebunden, 576 Seiten, 28,07 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Barbara Christ. In ferner Zukunft ist die nördliche Hemisphäre unter der Schneedecke einer neuen Eiszeit begraben, während sich im Süden die Dürre immer weiter ausbreitet. Zu dieser Zeit werden die siebenjährige Mara und ihr jüngerer Bruder Dann, die auf einem südlichen Kontinent namens Ifrik leben, aus ihrem Dorf verschleppt. Trotz verzweifelten Nachfragens erfahren die Kinder weder etwas über die Hintergründe ihrer Entführung noch über das Los ihrer Eltern. Schon bald sind sie vor existenzielle Probleme gestellt, denn Wasser und Nahrung sind knapp. Als sich die Situation zuspitzt, machen sich die Geschwister auf den langen und mühseligen Weg nach Norden, in der Hoffnung, dort bessere Lebensumstände vorzufinden...

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 26.01.2002

Es dauert eine Weile, bis Bernadette Conrad versöhnliche Worte für diesen Roman findet - so lange, wie sie gebraucht hat, um sich durch den ihrer Ansicht nach "lang(atmig)en Anfang" dieses dicken Buches zu quälen. Sie hat einiges an dem neuesten Roman Lessings zu bemängeln: Sie empfindet die Autorin als oberlehrerhaft, zu sehr "in klassischen Rollenbildern verhaftet" und zu wenig interessiert an der Psyche ihrer Protagonisten. Doch nachdem die Rezensentin den Anfang des Buches hinter sich gebracht hat, zeigt sie sich versöhnt. Im Rest des Buches findet sie nämlich die "nüchterne", politisch und naturwissenschaftlich interessierte Autorin wieder, die ihren Lesern vieles zu geben weiß.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 21.11.2001

"Ich finde Fantasy ja überhaupt öde", bekennt Burkhard Müller. Alles ist nach einem Muster gestrickt, "Konstruktion und Personenzeichnung" sind Mangelware, begründet der Rezensent seine Abneigung gegen dieses Genre. Kein Wunder also, dass ihm dieser Roman missfällt. "Mara und Dann" handelt von düsteren Zukunftsvisionen, dem schwierigen Leben in der Fremde sowie einer geheimnisvollen Mission, berichtet Müller. Lange Jahre im Roman passiere praktisch nichts, nur "der Leser fühlt sich, als müsste er selbst zu Fuß die staubigen Ebenen durchqueren". Alles über dieses Buch "ist bereits im Titelbild gesagt", findet der Rezensent. Sowohl die geschwisterliche Liebe der Hauptpersonen als auch die Trockenheit des Buches hat Müller darin wiedergefunden. Und er geht noch weiter: Er hofft, dass Doris Lessing, die angeblich in der Warteschlange für den Literatur-Nobelpreis steht, hierfür nicht ausgezeichnet wird.
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