Ernst Barlach

Die Briefe

Kritische Ausgabe in vier Bänden
Cover: Die Briefe
Suhrkamp Verlag, Berlin 2019
ISBN 9783518428771
Gebunden, 2986 Seiten, 79,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Holger Helbig, Karoline Lemke, Paul Onasch und Henri Seel. Anlässlich des 150. Geburtstages von Ernst Barlach erscheinen seine Briefe in einer vierbändigen Ausgabe. Sie enthält neu aus den Originalen transkribierte Texte mit einem kontextbezogenen Kommentar. Ein Viertel der gut 2200 Briefe wird hier zum ersten Mal veröffentlicht. Mit den Briefen schrieb Barlach den Roman seines Lebens. Der Bogen reicht von Sinnsuche und Selbstaussprache über Künstlerwerdung und Meisterschaft bis hin zu Verzweiflung und Vereinsamung. Der alleinerziehende Vater gibt Nachricht, der selbstbewusste Künstler verhandelt, der Einzelgänger zieht sich zurück, der politisch interessierte Beobachter kommentiert. Der hier schreibt, ist belesen in vielen Literaturen, bewandert in der Kunst und begabt, von sich zu sagen. Er ist feinfühlig und unbescheiden, neugierig und starrsinnig, er bittet und ignoriert. In seinen Briefen wird Barlach kenntlich als Mensch.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 02.01.2020

Cornelia Geißler zeigt sich als Kritikerin, die Barlachs bildhauerisches Werk kennt und verehrt. Jetzt fühlt sie sich auch vom Briefwerk des Bildhauers und Schriftstellers "bewegt und angenehm belehrt". Viel Alltag ist ablesbar aus den 2200 Briefen, in den frühen Exemplaren sieht sie auch einen gewissen Ehrgeiz am Werke, sich der traditionellen Briefkultur würdig zu erweisen. Besonders spannend geht es ihrer Meinung nach im dritten Band zu, denn in jenen Jahren sei besonders viel in Barlachs Leben passiert. Umso erschütternder ist dann der Abgesang aus den letzten Jahren, ein Schreiben wie mit "zurückgezogener Hand" eines Mannes, der zunehmend isoliert ist und von den Nazis als entartet verfolgt wurde. Die Kritikerin würdigt auch den Anmerkungsapparat der Herausgeber, deren Namen sie aber leider nirgends erwähnt.