Eva Roman

Pax

Roman
Cover: Pax
Klaus Wagenbach Verlag, Berlin 2020
ISBN 9783803133274
Gebunden, 240 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Pax wächst in einer Kleinstadt auf. An seine Eltern und den großen Bruder hat er keine Erinnerungen, sie sind von einer Afrikareise nicht zurückgekehrt. Tante Beatrix, seltsam altjüngferlich und einigermaßen verklemmt, arbeitet als Verkäuferin im örtlichen Kaufmarkt und zieht Pax groß, so gut sie eben kann. Dessen Kindheit und Jugend verlaufen zunächst ganz gewöhnlich provinziell. Sie ernährt und erzieht ihn, er sorgt dafür, dass er ihr keine Sorgen macht, und deckt sie zu, wenn sie vor dem Fernseher einschläft. Manchmal träumt er von einer echten Familie, er hat einen Kanarienvogel, eine beste Freundin Leni und außerdem, das wird ihm allmählich klar, etwas, wovon die anderen lieber nichts wissen sollten. Pax lernt früh, sich zu schämen, für alles und nichts, sich zu verstellen, um es anderen recht zu machen. Er will weg, kann aber Tante Beatrix nicht alleinlassen. Eva Romans Roman handelt in vielen Facetten von Sorge und Fürsorge, von Generationenverantwortung und sozialer Normierung.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.01.2021

Rezensent Nils Kahlefendt hält eigentlich nichts von Coming-of-Age-Stories aus der westdeutschen Provinz. Eva Romans Text um einen homosexuellen jungen Mann, der bei Tante Beatrix im schwäbischen Ländle aufwächst, aber hat es ihm angetan. Die immergleichen Zutaten von 80er-Jahre-Reminiszenzen von He-Man bis RAF wischt Kahlefendt beiseite. Überzeugend findet er die plastische Erzählweise, die ihn die quälenden Nöte des Jungen förmlich nachempfinden lassen, eine "lange nachklingende" Sprache und das ungewöhnliche Gespann Neffe und Tante.
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