Frank Uekötter

Im Strudel

Eine Umweltgeschichte der modernen Welt
Cover: Im Strudel
Campus Verlag, Frankfurt am Main 2020
ISBN 9783593513157
Gebunden, 838 Seiten, 49,00 EUR

Klappentext

Vor 500 Jahren war der Eukalyptus ein in Australien heimischer Baum, der Dodo lebte friedlich auf einer Insel im indischen Ozean und Holz war das wichtigste Brennmaterial. Heute gibt es rund um den Globus Eukalyptusplantagen, der Dodo ist ausgestorben und die Welt verbraucht jeden Tag 95 Millionen Barrel Erdöl. Menschen und Materialien sind in nie gekanntem Umfang in Bewegung, die ökologischen Folgen unseres Lebensstils sind Schlüsselthemen der Weltpolitik. Doch nur wenigen Menschen ist klar, in welchem Ausmaß unser Reden und Handeln über Umweltfragen von der Vergangenheit geprägt ist. Die Krise der Gegenwart - Klimawandel, Umweltverschmutzung, Artensterben - versteht man aber erst dann wirklich, wenn man sie als Ergebnis einer langen, wechselvollen Geschichte begreift. Frank Uekötter verfolgt in dieser Umweltgeschichte der Moderne, wie sich ökologische Verwerfungen und Konflikte im Laufe der Jahrhunderte entwickelten. Er zeigt zudem die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Faktoren hinter den weltweiten Weichenstellungen auf, die von den reichen Gesellschaften des Westens geprägt wurden.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 19.02.2021

Rezensent Andrew Müller empfiehlt dem Leser, sich einen eigenen Weg durch die Textlandschaft des Historikers Frank Uekötter zu bahnen. Wie der Autor ökologische, wirtschaftliche und politische Zusammenhänge sichtbar macht, in mäandernden Geschichten um Diskurse, Technik und Macht, findet Müller augenöffnend. Der Rezensent erfährt unter anderem, was ein Schiffsfriedhof in Bangladesch mit dem Welthandel oder was Guano-Dünger mit der US-Fleischindustrie zu tun hat und wie sich Aircondition auf unsere Körper auswirkt. Ein Buch voller Erkenntnis, Witz und Wendungen, meint Müller.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.10.2020

Rezensent Christian Schwägerl verliert einen Teil seiner Sympathien für den Umwelthistoriker Frank Uekötter, wenn dieser gegen Ende seiner Umweltgeschichte die eigene Ratlosigkeit angesichts der mannigfachen Umweltkrisen breittritt. Das unstrukturierte Aufeinanderfolgenden der laut Schwägerl allemal lesenswerten, detailfreudigen, kenntnisreichen Sachkapitel hätte dem Rezensenten diese Botschaft auch so vermittelt. Die einzelnen Kapitel, etwa über den Kruger-Nationalpark, DDT, die Plastiktüte, die Autobahn oder den Canal du Midi, liest Schwägerl als "Sammlung von Betrachtungen über wichtige Facetten" - nicht linear, sondern gern von Text zu Text springend.
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