Klappentext
Aus dem Englischen von Henning Thies und Jürgen Neubauer. Was wir erst heute wahrhaft begreifen: Weit mehr als Kriege und Technologien, Religionen und Ideologien beeinflussten und lenkten seit Anbeginn der Zeit die Natur und das Klima die Geschicke der Menschen. Der Globalhistoriker Peter Frankopan spannt einen weiten Bogen, von den frühesten Quellen bis in unsere Gegenwart, und erzählt die Menschheitsgeschichte neu - wobei uns das, was wir heute als Verhängnis erfahren, in vielfältigster Gestalt wiederbegegnet: Klimatische Veränderungen haben den Aufstieg erster Hochkulturen etwa im Indus-Tal ermöglicht, aber auch zum Fall großer Reiche wie der Ming-Dynastie in China oder der Moche-Kultur in Südamerika geführt; ein Natur- ereignis wie der Ausbruch des Vulkans Samalas auf Indonesien hatte im 13. Jahrhundert politische Auswirkungen noch im fernen England; und schon im antiken Griechenland beschrieben die Philosophen, wie der Mensch die Natur für immer verändert.Nach "Licht aus dem Osten" legt Peter Frankopan ein neues, großes Geschichtswerk vor, das Jahrtausende durchmisst und dabei eine ungeheure Aktualität atmet: für ein neues Verständnis nicht nur unserer historischen Entwicklung, sondern auch der Kräfte, die unsere Zukunft bestimmen.
Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 08.06.2023
Rezensent Thomas Speckmann sieht nach der Lektüre dieses Buches des Historikers Peter Frankopan schwarz für die Zukunft der Menschheit. Frankopan, Professor für Globalgeschichte an der Universität Oxford, zeigt, wie sich Klima und Menschen schon immer gegenseitig beeinflussten, erläutert der Kritiker. In einer chronologisch geordneten "Reise durch die Weltgeschichte" legt der Autor zum einen dar, wie sich Klimaverhältnisse auf geschichtliche Entwicklungen auswirkten: So gab es in der Periode der sogenannten "Kleinen Eiszeit" von 1550-1800 nicht nur wenig Sonne, sondern auch lange Krisen wie den Dreißigjährigen Krieg. Zum anderen wird eindeutig gezeigt, so Speckmann, dass für die jüngsten, extremen Klimaveränderungen seit dem Beginn der Industrialisierung vor allem der Mensch verantwortlich ist. Die These, die den Kritiker am meisten beunruhigt: am Ende wird es wohl die Natur sein, die das Klimaproblem mit ihren Mitteln lösen wird und das bedeutet für die Menschheit nichts Gutes.
Buch in der Debatte
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