George Orwell

Über Nationalismus

1 CD
Cover: Über Nationalismus
Der Audio Verlag (DAV), Berlin 2020
ISBN 9783742413673
CD, 10,00 EUR

Klappentext

1 CD mit 85 Minuten Laufzeit. Ungekürzte Lesung von Christian Berkel. Aus dem Englischen von Andreas Wirthensohn. "Patriotismus ist von Natur aus defensiv, militärisch wie kulturell. Der Nationalismus hingegen ist untrennbar mit dem Streben nach Macht verbunden." George OrwellWorin unterscheiden sich Patriotismus und Nationalismus? Und was kennzeichnet nationalistisches Denken? Dieser 1945 verfasste Essay erscheint erstmals auf Deutsch und zeigt George Orwell als Ideologiekritiker. Inwieweit er außerdem zum Verständnis derzeitiger kulturkämpferischer Auseinandersetzungen beiträgt, erläutert das Nachwort von Armin Nassehi.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 10.03.2020

Hoch aktuell findet Georg Gruber, was George Orwell in seinem Essay über den Nationalismus vor 75 Jahren schrieb. Dass der Nationalismus nach einer aggressiven Ausweitung der Macht strebt, während der Patriotismus defensiv die Verbundenheit mit einem Ort und seiner Lebensweise markiert, scheint Gruber als Unterscheidung ebenso einleuchtend wie Orwells Ahnung, dass Nationalisten zu jeder Schandtat bereit seien und dabei noch von ihrer Sache überzeugt. Christian Berkel liest den Essay mit der Präzision eines Universitätsdozenten, bemerkt der Rezensent, spannend und absolut hörenswert.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.02.2020

Wolfgang Schneider empfiehlt George Orwells Text und das Hörbuch dazu zur "Dekontaminierung" von jeglichem Gesinnungsdenken. Überrascht ist er zunächst, dass Orwell in seinem unter dem Eindruck des Nationalsozialismus entstandenem Essay sogar den Kommunismus als Nationalismus überführt. Zum Abgleich mit aktuellen rechten Tendenzen taugt das laut Schneider eher nicht, schärft aber den Blick für die Ähnlichkeiten zwischen verschiedenen Weltanschauungen und Geisteshaltungen. Wie die Lesung von Christian Berkel Nachdruck erzeugt und ironische Spitzen herausarbeitet, findet Schneider gekonnt. Armin Nassehis Nachwort scheint dem Rezensenten bei aller Richtigkeit der meisten Gedanken Orwells Begriff der "Instabilität" misszuverstehen.
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