Gisela Bungarten

J. H. Füsslis (1741-1825) 'Lectures on Panting'

Das Modell der Antike und die moderne Nachahmung. 2 Bände
Cover: J. H. Füsslis (1741-1825) 'Lectures on Panting'
Gebr. Mann Verlag, Berlin 2005
ISBN 9783786125143
Gebunden, 840 Seiten, 108,00 EUR

Klappentext

Johann Heinrich Füssli war zu seinen Lebzeiten berühmt und berüchtigt. Der gebürtige Schweizer wird gerne wegen seiner ungewöhnlichen Bildschöpfungen und Ausstellungsprojekte als ein Vorläufer der Moderne gesehen. Er vertrat aber auch akademische Aspekte, die er in England an der Royal Academy of Arts als Malereiprofessor zum Ausdruck brachte. Dort hielt er Vorlesungen, die sich mit wichtigen kunsthistorischen und kunsttheoretischen Themenkomplexen, wie dem Verhältnis der Antike zur Moderne, Invention, Ausdruck und Zeichnung auseinandersetzen. Die vorliegende Publikation liefert die erste textkritische Edition dieser in Englisch gehaltenen Texte, einen Sachkommentar, in dem alle erwähnten Künstler, Kunstwerke und Quellen identifiziert werden und eine Analyse, die eine Untersuchung der wichtigsten kunsttheoretischen Fragen vornimmt. Sie leistet somit einen Beitrag zur Erforschung des "wilden Schweizers", der eine bedeutende Rolle als Mittler zwischen der Kultur der Antike und der beginnenden Moderne spielte.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 07.10.2006

Matthias Vogel begrüßt diese textkritische Edition von J. H. Füsslis Vorlesungen an der Royal Academy, die Gisela Bungarten besorgt hat. Er attestiert den Vorlesungen große Bedeutung für die theoretische und praktische Beschäftigung mit der Kunst um 1800. Besonders Füsslis kritische Analysen der Werke von Zeitgenossen fallen ihm ins Auge. Dabei unterstreicht Vogel das ambivalente Verhältnis des Künstlers zu Winkelmann. Lobend äußert er sich über Bungartens Kommentarband, in dem alle erwähnten Künstler, Kunstwerke und Quellen identifiziert und kunsttheoretische Fragen erörtert werden. Nur zustimmen kann er Bungartens Bewertung von Füsslis Ausführungen zum Ausdruck der Leidenschaften als wichtigen Beitrag zur Kunsttheorie. Die Frage nach der Diskrepanz der kunsttheoretischen Positionen und der künstlerischen Praxis bei Füssli bleibt seines Erachtens allerdings offen. Hier sieht Vogel für die Forschung noch Handlungsbedarf. Doch "das Feld dafür ist dank der vorliegenden Arbeit gut bestellt".