Glenn L. Carle

Interrogator

In den Verhörkellern der CIA
Cover: Interrogator
Rowohlt Verlag, Reinbek 2012
ISBN 9783498009410
Gebunden, 448 Seiten, 22,95 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Thomas Pfeiffer und Norbert Juraschitz. Glenn Carle, CIA-Spezialist für die islamische Welt, wird zu einem Einsatz von nationaler Bedeutung abkommandiert. Er soll einen al-Qaida-Spitzenmann Deckname: Captus verhören, der von der Agency gekidnappt und in ein Geheimgefängnis außerhalb der USA gebracht worden ist. Er möge nicht zimperlich sein, wird ihm bedeutet. "Coercive interrogation" oder auch "enhanced interrogation techniques" nennen die CIA-Leute die neue Linie der Bush-Administration. Andere nennen es Folter.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 07.08.2012

Glenn L. Carle hat aus dem Nähkästchen der CIA geplaudert und damit Ronen Steinke nicht wenig erschüttert. Der ehemalige CIA-Mitarbeiter schildert darin die Zeit nach den Anschlägen vom 11. September und wie sie sich auf die Verhörpraxis der CIA auswirkte. Nicht nur von den sich stetig verstärkenden Foltermaßnahmen der CIA ist der Rezensent entsetzt. Er ist insbesondere von der Beiläufigkeit, mit der Foltermethoden angeordnet und ausgeführt wurden, bestürzt. Was er in "kerniger Agentenprosa" und in einer, wie er nebenbei bemerkt, nicht eben überzeugenden Übersetzung über amerikanische Folter erfährt, ist für ihn nicht unbedingt neu. Was ihn erschüttert ist der allenfalls leise Widerstand, den Carle seinen Anordnungen entgegensetzt und der ihm grauenhaft "authentisch" anmutet.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de