Gunnar Ardelius

Die Liebe zur Freiheit hat uns hierher geführt

Roman
Cover: Die Liebe zur Freiheit hat uns hierher geführt
Karl Blessing Verlag, München 2015
ISBN 9783896675484
Gebunden, 256 Seiten, 19,99 EUR

Klappentext

Aus dem Schwedischen von Thorsten Alms. Eine schwedische Familie kommt 1969 in die liberianische Minenstadt Yekepa, nachdem der Vater, Hektor, dort eine Stelle als Personalchef bei einer schwedischen Minenfirma angenommen hat. Was für die Familie Abwechslung und Abenteuer werden soll, gerät zum Albtraum: Seine Frau empfindet die neue Umgebung zunehmend als beängstigend, leidet unter dem Klima und vermisst ihren Liebhaber in Stockholm. Hektor wird schnell bewusst, dass der ihm durch den Umzug nach Afrika zugesagte Karrieresprung ausbleiben wird, er ist alarmiert vom Umgang seines Unternehmens mit den Einheimischen und befürchtet anhaltende Streiks. Sein siebzehnjähriger Sohn Mårten hingegen freundet sich mit dem afrikanischen Gärtner der Familie an. Nach und nach kommt Mårten dadurch mit der afrikanischen Unabhängigkeitsbewegung in Kontakt und gerät schließlich zwischen die Fronten. Dabei bringt er nicht nur sich selbst, sondern auch seine Familie und seinen afrikanischen Freund in Gefahr.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 19.12.2015

Für sein Debüt im Feld erwachsener literarischer Stoffe kann der bislang als Jugendbuchautor aufgetretene Gunnar Ardelius mit vollen Händen aus dem Erinnerungsfundus seiner Familie schöpfen, erklärt Katharina Granzin: Genau wie die schwedische Familie, deren Erfahrungen Ardelius hier schildert, lebten auch dessen Großvater und Vater in den 60er Jahren im afrikanischen Staat Liberia. "Eine Art innerer Landschaft" werde hier daher sichtbar, wenn der Autor aus diesen Familienerfahrungen den atmosphärischen Hintergrund der Verfallsgeschichte einer Familie entwickelt. Die gesellschaftlichen und politischen Zentrifugalkräfte, die sich für diesen Verfall als maßgeblich erweisen, bilden allerdings nur eine Facette von vielen, unterstreicht die Rezensentin. Dem Autor gehe es nicht um Sozialkritik, sondern um Sozialgeschichte und Psychologie. Afrika werde nicht als Thema, sondern eher als Metapher für ein intimes Familienporträt gehandhabt. Das findet die Kritikerin durchaus reizvoll: Es zeige sich darin eine "kulturelle Normalität", die vom üblichen Exotismus absehe.
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