H. C. Artmann

Ich brauch einen neuen Wintermantel etz.

Briefe an Herbert Wochinz
Cover: Ich brauch einen neuen Wintermantel etz.
Jung und Jung Verlag, Salzburg 2005
ISBN 9783902144928
Gebunden, 93 Seiten, 17,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Alois Brandstetter. 1961 begründete Herbert Wochinz die Komödienspiele auf Schloß Porcia in Spittal an der Drau und versicherte sich schon fürs erste Jahr und dann mehr als weitere dreißig Jahre lang der Mitarbeit H.C. Artmanns, als Autor, vor allem aber als Übersetzer. Goldoni und Moliere, Holberg und Marivaux, Feydeau und Labiche zählten zu den komödiantischen Dramatikern, die die Zusammenarbeit von Artmann und Wochinz so erfolgreich machten. Dabei waren die Existenzbedingungen für Artmann vor allem in den ersten Jahren nicht immer einfach. Viel Geld war mit dem Dichten auch damals nicht zu gewinnen, und so waren die Aufträge, die Artmann für Porcia bekam, umso willkommener und die Honorare oft genug bitter nötig. Davon legen die hier versammelten Briefe und Karten Artmanns an Herbert Wochinz beredtes Zeugnis ab. Aber nicht nur davon: zugleich zeigen sie, bei allem Bitten, Betteln und gelegentlichen Poltern, daß ein heiterer (Über-)Lebenswille immer die Oberhand behielt. Und daß das Übersetzen, aber auch das Briefeschreiben, ja in Wahrheit das Leben selbst immer ein poetischer Act war.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 23.04.2005

Der österreichische Dichter H. C. Artmann war in den sechziger Jahren nahezu dauernd knapp bei Kasse. Das erfährt der "Jdl." zeichnende Rezensent in seiner kurzen Besprechung von Artmanns nun vorliegenden Briefen an den Kärntner Festspielintendanten Herbert Wochnitz, für den er immer wieder Theaterstücke (von Moliere über Goldoni bis Scribe) ins "luftige Artmann-Deutsch" übertrug. Der Rezensent beschreibt Artmann als unsteten Dichter, der seine Quartiere - Malmö, Stockholm, Lund, Berlin oder Wien - aus Gründen der Liebe oder der Not häufig wechselte. Wovon er in seinen ärmsten Zeiten lebte, darüber geben diese Briefe Auskunft. "Wenn Artmann schnorrt", so der Rezensent, "dann ist das tiefste Pleite auf höchstem Niveau."