Hans-Jürgen Schaal

Jazz-Standards

Das Lexikon
Cover: Jazz-Standards
Bärenreiter Verlag, Kassel 2001
ISBN 9783761814147
Gebunden, 590 Seiten, 34,77 EUR

Klappentext

Jeder Musik-Fan kennt wohl das weltberühmte "Summertime" aus "Porgy und Bess" von George Gershwin. Jeder hat dabei einen bestimmten "Sound" im Ohr - sei es eher Blues, Gospel, Soul oder Jazz. Aber nicht immer vermag man "sein" Stück wieder zu erkennen in den Interpretationen von beispielsweise Sidney Bechet (Traditioneller Jazz) oder Bob Crosby (Swing), Charlie Parker (Bebop) oder, aktuell, Herbie Hancock mit Joni Mitchell. Wer genau wissen will, wann welcher Interpret mit welchen musikalischen Techniken und künstlerischen Absichten dieses Stück aufgenommen hat und was hinter seinem Arrangement steckt, der hat nun ein Lexikon zur Verfügung, in dem er nachschlagen kann, wie Musiker aller Lager und Stilrichtungen dieses Stück und ca. 320 weitere zu zeitlosen Klassikern gemacht haben...

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 07.02.2002

Dieses Lexikon ist für Wolfram Knauer eine wahrlich innovative Darstellung von Jazzgeschichte, da es diese Musik "aus der Sicht der Stücke" darstellt und ihre stilübergreifende Weiterentwicklung im Laufe eines Jahrhunderts betrachtet. Begeistert berichtet der Rezensent, dass er dieses Buch nicht nur durchgeblättert hat, wie das bei Lexika so üblich ist: Sehr bald fand er sich vor dem eigenen Plattenschrank wieder, stöbernd, lauschend, dann wieder blätternd. Die vorsichtige Kritik an speziellen Details schwächt Knauer im selben Atemzug schon wieder als "kleinkrämerisch" ab, um den Umfang und die Intelligenz eines Werkes zu betonen, das sich aus den Rastern der Tradition und der Avantgarde gleichermaßen auf den Leser zu bewegt.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 13.12.2001

Das Lexikon der Jazz-Standards von Hans-Jürgen Schaal komme zwar mit dem Anspruch daher, ein nüchternes Nachschlagewerk zu sein, in Wahrheit verleitet es aber zum Stöbern und Schmökern und weist wenig Systematik auf, findet Rezensent Peter Niklas Wilson. Trotzdem gefällt ihm dieses Buch, denn es hat, wie er feststellt, "eine interessante Nebenwirkung": es macht "Appetit aufs Hören". Dennoch hat der Rezensent einiges zu bemängeln. Ohne Noten sei der Leser bei den "recht umständlichen analytischen Ausführungen" etwas hilflos, meint er. Dass die Songtexte nicht abgedruckt sind, findet er bedauerlich. Weiterhin vermisst er diskographische Informationen, und die Entscheidung, welche Stücke zum Kanon des Jazzstandards zählen, ist für ihn "heikel". Den Appetit aufs Hören scheinen diese Kritikpunkte jedoch nicht zu dämpfen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 16.11.2001

Für Werner Burckhardt schließt das "Lexikon der Standardmelodien des Jazz" endlich eine Marktlücke. Der Leser kann sich über Titel, Komponist, Texter, Erscheinungsjahr und Verlag informieren, berichtet der begeisterte Kritiker. Zudem erfahre man, was aus Musical oder Film übernommen wurde und welche Melodien eine reine Eigenproduktionen aus Clubs und Jazzkellern seien. Zudem werden dem Leser Zusammenhänge verdeutlicht, meint Burckhardt, so zum Beispiel die Einflüsse aus Harlem oder die des "erwachenden Selbstbewusstseins afro-amerikanischer Kultur". Schon jetzt ein Standardwerk.
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