Hao Jinfang

Peking falten

Erzählung
Cover: Peking falten
Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2018
ISBN 9783644405035
E-Book, 60 Seiten, 1,99 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Jakob Vandenberg. Peking, in der Zukunft: Um den knapp bemessenen Raum möglichst effizient zu nutzen, wurde die Stadt in drei Sektoren unterteilt, die sich mittels einer raffinierten Konstruktion platzsparend drehen, in der Erde versenken und zusammenfalten lassen. Nach einem strengen Plan wird immer nur ein Sektor entfaltet, damit die Menschen darin ihren Tätigkeiten nachgehen können. Ein Kontakt über die Sektorengrenzen hinweg ist untersagt. Lao Dao, Arbeiter in einer Müllentsorgungsanlage im Dritten Sektor, übernimmt einen abenteuerlichen Botengang in die abgeschirmte Erste Zone - und entdeckt ein düsteres Geheimnis hinter den faltbaren Mauern dieser schönen neuen Welt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.11.2018

Hao Jingfangs Sci-Fi-Novelle scheint Oliver Jungen perfekt das Dilemma der chinesischen Gesellschaft zwischen Kapitalismus und Sozialismus einzufangen. Die Idee, Peking als Faltspiel zu entwerfen, das seine Bürger, geordnet nach Sektoren und je nach Gebrauchswert mal unter, mal über der Erde leben beziehungsweise arbeiten und schlafen lässt, findet Jungen stark und überzeugend, weil sie sozialistisch-utopische Vision und fantastische Dystopie vereint und einen schneidenden Kommentar zur chinesischen Klassengesellschaft bildet. Zu entdecken ist diese Kritik laut Rezensent allerdings eher zwischen den Zeilen eines narrativen Optimismus. Möglicherweise konnte die Autorin so die Zensur umgehen, mutmaßt Jungen.
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