Hermann Kinder

Der Weg allen Fleisches

Erzählung
Cover: Der Weg allen Fleisches
Weissbooks, Frankfurt/Main 2014
ISBN 9783863370770
, 130 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

Mit vielen farbigen Illustrationen des Autors. "Sterben mag ich nicht - das ist das Letzte, was ich tun werde." Mit diesem Satz von Roberto Benigni endet dieses Buch, endet eine bewegende, ja erschütternde Geschichte. Hermann Kinder erzählt, wie ihn, den sportlichen, kräftigen Mann, eines Tages eine Krankheit heimsucht und ihn bald immer vehementer überwältigt. Doch er nimmt den Kampf an und behauptet das Leben - mit einer Mischung aus Trotz, List und radikaler Offenheit. Entstanden ist eine Erzählung, in die der Autor ihn bedrängende Träume und farbige Zeichnungen einstreut.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.05.2014

Rezensent Jochen Schimmang gratuliert Hermann Kinder nicht nur zum siebzigsten Geburtstag, sondern auch zu seinem neuen Roman "Der Weg allen Fleisches". Denn diesen hat der Kritiker mit großer Begeisterung gelesen. Er liest hier die Geschichte eines an Hiob gemahnenden alternden Erzählers, der neben einem Herzinfarkt und einer schweren Autoimmunkrankheit auch Amputationen über sich ergehen lassen muss, dennoch aber mit aller Macht am Leben festhält. Schimmang fühlt sich während der Lektüre zeitweise an Samuel Beckett erinnert und bewundert insbesondere Kinders Gabe, die Liebe zum Leben trotz aller Widrigkeiten eindrucksvoll und ganz ohne Pathos zu schildern. Und so kann er dieses Buch nur nachdrücklich empfehlen.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 17.05.2014

Michel Mettler singt eine Hymne auf Hermann Kinders Roman "Der Weg allen Fleisches", der vom schleichenden physischen Verfall eines Mannes in den besten Lebensjahren erzählt. Fasziniert begleitet der Rezensent den Erzähler bei seiner drastischen Leidensgeschichte, die mit einer Autoimmunerkrankung beginnt und bei der Amputation des Vorfußes noch lange nicht endet. Mettler erlebt mit Kinder, wie sich immer neue Wundherde öffnen, er im Rollstuhl in ein neues Leben in Abhängigkeit und Bettlägerigkeit entlassen wird und sich trotz allem mit feinsinnigen poetischen Beobachtungen immer wieder am Leben festhält. Neben den beständig aufscheinenden "ästhetischen Keimzellen" bewundert der Rezensent den klaren Verstand des Erzählers, der seinen Verfall ohne Illusionen und mit herausragender Schärfe notiert, ohne je ins Pathetische abzugleiten. Ein Meisterwerk der Poesie und Nüchternheit, lobt der hingerissene Kritiker, der aus diesem Buch schließlich auch viel Trost zieht.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 17.05.2014

Zum siebzigsten Geburtstag wünscht Rezensent Hilmar Klute Hermann Kinder eine größere Leserschaft als bisher, die habe er sich nicht zuletzt mit seinem neuen Roman "Der Weg allen Fleisches" redlich verdient. Selten hat Klute den Weg des körperlichen Verfalls so eindrucksvoll beschrieben gelesen wie in diesem Roman, in dem Kinder seinem auch als Alter Ego fungierenden Erzähler von einem Lungenemphysem über Chemotherapie bis zur Amputation alles zumutet, was ihn einem selbstbestimmten Leben entzieht. Fasziniert beobachtet der Rezensent, wie es dem Autor gelingt, bei aller Grausamkeit und Tragik eine "kalte Komik" einzuflechten, die den Leser etwa schmunzeln lässt, wenn der Erzähler seine Mitpatienten mit Befremdung und Missachtung beobachtet. Insbesondere aber lobt Klute den Autor als exzellenten "Daseins-Sezierer".
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