Hermynia zur Mühlen

Werke

Im Auftrag der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und der Wüstenrot Stiftung
Cover: Werke
Zsolnay Verlag, Wien 2019
ISBN 9783552059269
Gebunden, 2432 Seiten, 49,00 EUR

Klappentext

Ausgewählt und herausgegeben von Ulrich Weinzierl, mit einem Essay von Felicitas Hoppe. Aristokratin, Kommunistin, Katholikin, unbeugsame Nazigegnerin und Exilantin: Hermynia Zur Mühlen wurde 1883 in Wien als Gräfin Folliot de Crenneville geboren und starb 1951 im englischen Exil. Geschätzt von Joseph Roth und Karl Kraus, war sie eine Ausnahmeerscheinung der deutschsprachigen Literatur des zwanzigsten Jahrhunderts. Mit ihren proletarischen Märchen hat sie ein eigenes Genre erfunden, darüber hinaus war sie eine politische Erzählerin und Publizistin von Rang. Diese von Ulrich Weinzierl betreute und mit einem Essay von Felicitas Hoppe eingeleitete Edition präsentiert Vergessenes, Unbekanntes, Verdrängtes.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 11.06.2019

Eva Pfister freut sich sehr über diese Werkausgabe der revolutionären Aristokratin Hermynia Zur Mühlen, mit der Herausgeber Ulrich Weinzierl ungefähr die Hälfte des Mühlen'schens Schaffens zugänglich macht, neben fünf Romanen vor allem kurze Erzählungen, Märchen, journalistische und essayistische Texte. Das geht für die Kritikerin schon deswegen in Ordnung, weil sie an der Autorin vor allem das satte Leben als katholische Kommunistin, Revolutionärin und Widerstandskämpferin schätzt. Über die einzelne Werke sagt die Rezensentin nicht viel, lässt aber keinen Zweifel daran, dass sich die Wiederentdeckung dieser Ausnahmefrau lohnt.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 11.05.2019

Marie Schmidt liest Hermynia Zur Mühlens Werk in der Ausgabe von Ulrich Weinzierl mit Freude. Die vier Bände geben ihr einen Eindruck vom Leben und Schreiben einer laut Schmidt unbedingt wiederzuentdeckenden Autorin, einer Gräfin, die das proletarische Bohemeleben irgendwann dem Adelsstand vorzog und dafür Geldsorgen und Not in Kauf nahm. Die autobiografischen Texte der Ausgabe lassen Schmidt ahnen, dass diese Autorin ihrer Zeit voraus und eine "hinreißende Unterhaltungsschriftstellerin" mit politischem Spottpotenzial war. Romane, Erzählungen, Märchen und Feuilletons vereint die Ausgabe laut Schmidt, bietet einen dezenten Kommentar und zeigt im Ganzen gut die literarische Qualität wie die politische Note der Autorin. Dass Zur Mühlen die Perspektive der Frau einführt und so vehement das heute allgegenwärtige Bürgerliche kritisiert, scheint Schmidt höchst modern.
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