Jan Schomburg

Das Licht und die Geräusche

Roman
Cover: Das Licht und die Geräusche
dtv, München 2017
ISBN 9783423281089
Gebunden, 256 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Es ist Johanna schleierhaft, warum sie und Boris kein Paar sind. Klar, eigentlich ist Boris mit Ana-Clara zusammen, aber die ist weit weg in Portugal, während Johanna und Boris jede freie Minute miteinander verbringen und über alles reden, außer darüber, warum sie sich noch nicht geküsst haben. Johanna versteht das nicht, und das nervt sie. Und sie will auch verstehen, warum Marcel sich auf der Klassenfahrt nach Barcelona einen Mitschüler wie einen Knecht hält, warum Boris die ganze Zeit kichern muss, während ihn vier Typen auf der Tanzfläche eines Clubs zusammenschlagen wollen, und warum er nach dieser Nacht am See plötzlich verschwunden ist. Gemeinsam mit Ana-Clara und Boris' Eltern sucht Johanna in Island nach Boris und findet heraus, dass viele Dinge ihr Wesen verändern, je länger man sie betrachtet. Und dass Ana-Claras Augen doch nicht so ausdruckslos sind, wie sie immer gedacht hat.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 18.05.2017

Dass Jan Schomburgs Debütroman ein wenig Zeit braucht, um in Fahrt zu kommen, hat Rezensent Moritz Scheper bald vergessen. Denn die Geschichte, die um den anstehenden Selbstmord des altklugen Schülers Boris kreist, lässt Schulalltag und "Vorabi-Gefühlshaushalt" bald zurück und entwickelt sich zu einer feinfühligen Studie über den "sozialen Mikrokosmos" der Hinterbliebenen, die gemeinsam zum Ort des Geschehens, nach Portugal reisen, versichert der Kritiker. Wie sich der Autor mit erstaunlicher Glaubwürdigkeit in die Perspektiven seiner jugendlichen Helden hineinversetzt, hat den Rezensenten tief beeindruckt.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 25.03.2017

Die hier rezensierende Autorin und Regisseurin Helene Hegemann ist beeindruckt: Eine derart authentische Geschichte über das Lebensgefühl von Siebzehnjährigen hätte sie von dem Anfang fünfzigjährigen Filmregisseur und -autor Jan Schomburg nicht erwartet. Entsprechend begeistert liest sie den atmosphärisch und stilistisch an Wolfgang Herrndorfs "Tschick" erinnernden Roman, der von den drei behütet aufgewachsenen Freunden Boris, Johanna und Ana-Clara erzählt. Die drei begegnen den ganz normalen Problemen von Adoleszenten mit hoffnungsvollem Humor und einer Portion "philosophischer Abgeklärtheit", stellt sie fest. Gerade in der Unaufgeregtheit liegt das Außergewöhnliche dieses "zeitgemäßen" Romans, lobt die Kritikerin.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 22.03.2017

Regisseur, Drehbuchautor und neuerdings auch Romancier Jan Schomburg hat sich kein einfaches Gebiet für sein Debüt ausgesucht und schafft es trotzdem, seinen Roman zuverlässig durch das "Minenfeld an emotionalen Tretbomben" zu navigieren - die Psyche eines pubertierenden Mädchens, meint Rezensentin Jenni Zylka. Schomburgs Protagonistin ist sensibel, intelligent, reflektiert, also irgendwie erwachsen und doch noch voller jugendlicher Unsicherheit, lesen wir. Schomburg beschreibt präzise, feinfühlig und mitreißend das Denken und Fühlen eines jungen Mädchens, die sich ihrer eigenen Emotionen und ihrer Wirkung auf andere noch nicht sicher ist, lobt die mitfühlende Rezensentin.
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