Joseph Conrad

Lord Jim

Hörspiel. 4 CDs
Cover: Lord Jim
DHV - Der Hörverlag, München 2023
ISBN 9783844548648
CD, 24,00 EUR

Klappentext

4 CDs mit  258 Minuten Laufzeit. Aus dem Englischen von Fritz Lorch. Produktion: Hessischer Rundfunk 2022. Hörspiel mit Felix Manteuffel, Andreas Fröhlich, Sebastian Urzendowsky, Santiago Ziesmer, Cedric Stern, Ferdinand Dörfler. Ostindien, um 1900 herum: Kapitän Marlowe erzählt die wahre Geschichte eines jungen, gutaussehenden Offiziers voller Drang nach Heldentum und großen Taten. Doch es kommt anders: Im entscheidenden Moment verliert er die Nerven und verlässt das sinkende Schiff, auf dem er dient. 800 Pilger drohen zu ertrinken. Er stellt sich der Justiz, verliert sein Offizierspatent und seine Ehre und muss fliehen, vor sich und der Wirklichkeit. Weit im Osten, tief im Dschungel Indonesiens, erwartet ihn eine weitere Bewährungsprobe. Wird er diesmal die richtige Entscheidung treffen?

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 22.04.2023

Rezensent Florian Welle knabbert ein wenig daran, dass Regisseur Martin Heindel für dieses Hörspiel Joseph Conrads "Lord Jim" auf vier Stunden eingestampft hat. Der stilistische und psychologische Nuancenreichtum der Vorlage kommt so zu kurz, seufzt er. Davon abgesehen wartet das Hörspiel aber mit einem exzellenten Ensemble auf, versichert der Kritiker: Vor allem Sebastian Urzendowsky, der den Jim jungenhaft spricht und Felix von Manteuffel, der den Charles Manow angemessen rau wiedergibt, stechen hervor, lobt Welle. Und Felix Röschs opulente, mit dem HR-Sinfonieorchester eingespielte Kompositionen machen das Stück ebenfalls zu "gut gemachtem Hörkino", schließt der Kritiker.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.03.2023

Rezensent Wolfgang Schneider bespricht zwei Produktionen, die Joseph Conrads Romanklassiker um den Seefahrer Jim, der sich der Feigheit schuldig macht, als er als Erster Offizier eines Pilgerdampfer das sinkende Schiff verlässt.  Schneider lobt den Aufwand, den der HR für die Produktion des vierteiligen Hörspiels aufwendete: Vorzüglich seien die meisten der dreißig Sprecher, schreibt der Rezensent - um dann doch Wasser in den Wein zu gießen: Die Titelfigur ist seiner Ansicht nach nämlich nicht Conrads Beschreibung entsprechend besetzt: Statt seine "verbissene Selbstbehauptung" hörbar werden zu lassen, klinge Jim stets jungenhaft. Außerdem gebe Regisseur Martin Heindel Conrads meisterhafte Indirektheit auf, indem er die komplexe Prosa in direkte Rede verwandele. Diese Problematik, schreibt Schneider, umschifft dagegen die ungekürzte Lesung des Romans mit Christian Brückner völlig: "Das Schimärische und Obsessive" wisse der Grandseigneur unter den Sprechern mit einzigartiger "Coolness" zu vermitteln, die darauf fußt, den Roman psychologisch durchdrungen zu haben.
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