Jürgen Kaube

Max Weber

Ein Leben zwischen den Epochen
Cover: Max Weber
Rowohlt Berlin Verlag, Berlin 2014
ISBN 9783871345753
Gebunden, 496 Seiten, 26,95 EUR

Klappentext

Bereits als Dreizehnjähriger studiert er die Werke Machiavellis und Luthers, mit neunundzwanzig wird er Professor, er ist zeitweise glühender Nationalist und sieht sich als Gesellschaftstourist dennoch gern den American Way of Life an: Max Weber (1864-1920) gehört nicht nur zu den einflussreichsten Denkern der Moderne, sondern ist zugleich eine der schillerndsten, widersprüchlichsten Persönlichkeiten des deutschen Geisteslebens im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert. Jürgen Kaube, einer der renommiertesten deutschen Wissenschaftsjournalisten, versucht in seiner anlässlich des 150. Geburtstags von Max Weber erscheinenden Biografie, dieses rastlose, stets am Rande der Erschöpfung geführte Leben zu ergründen - und entwirft zugleich ein Zeitbild der ersten großen Phase der Moderne.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 13.03.2014

Alexander Cammann hat gleich zwei Biografien des vor 150 Jahren geborenen Soziologen Max Weber gelesen, denen er viel abgewinnen kann. Der Volkswirt und stellvertretende Feuilleton-Chef der FAZ, Jürgen Kaube, betrachtet Max Weber im Zeitkontext der großen Umwälzungen in Politik und Gesellschaft, stellt der Rezensent fest. Besonders erhellend und lesenswert fand Cammann Kaubes Darstellung von Webers Situation zur Zeit seines Nervenzusammenbruchs 1898, hier hat er die spezielle "Konstellation" von intellektueller Unbehaustheit und sexueller Unzufriedenheit sehr deutlich herausgearbeitet, lobt der Rezensent.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 07.03.2014

Soziologe und FAZ-Feuilletonist Jürgen Kaube hat eine tolles Buch über Max Weber geschrieben, lobt Dirk Pilz, eine "exemplarische Biografie in Umbruchzeiten", viel mehr als einen bloßen Lebensabriss, wie der Rezensent betont. Kaube gehe es darum, den damaligen Zeitgeist an und mit Max Weber zu zeigen und vor allem: den Wandel desselben. Der Untertitel "Ein Leben zwischen den Epochen" gibt schon den richtigen Hinweis, meint der Rezensent, Weber hat in einer Umbruchszeit gelebt, in der sich die Bevölkerungszahl auf dem späteren deutschen Gebiet beinahe verdoppelte - trotz des Weltkriegs, erinnert Pilz - und sich der Wandel von der Agrar- zur Industriegesellschaft vollzog. Schön fand der Rezensent auch die Sticheleien in Richtung der heute allgegenwärtigen Weber-Zitierer, die oft genug kaum ein Werk gelesen haben.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 29.01.2014

Als Glanzstück des Genres bezeichnet Stefan Breuer die Max-Weber-Biografie seines Kollegen von der FAZ, Jürgen Kaube. Dass Kaube Weber nach verschiedenen Versuchen der Erhebung bzw. Erniedrigung durch andere Biografen in die Mittellage zurückbringt, hält Breuer für richtig. Darüber hinaus findet er Kaubes Versuch einer Parallelisierung von Webers randbürgerlicher Existenz und seiner Epoche naheliegend und gelungen, stets erkenntnisbemüht und in einer Weise soziologisch orientiert, die Breuer höchst angenehm vorkommt. Letzteres, da Kaube, wie wir lernen, Webers vielgedeuteten Kollaps nicht etwa mit einer weiteren Deutung bekränzt, sondern das Gewirr der bestehenden Interpretationen einfach darstellt. Dem Werk Webers hingegen widmet sich der Autor laut Rezensent mit aller Sachkenntnis und der Fähigkeit, zwischen Spezialistensprache und Publikum zu vermitteln. Genau so muss eine Biografie sein, meint Breuer.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 24.01.2014

Gustav Seibt hat mit viel Spaß Jürgen Kaubes Max-Weber-Biografie gelesen, viel besser hätte man die nicht schreiben können, meint er. Wo andere Biografen sich auf das reichhaltig erhaltene Material über und aus Webers Privatleben gestürzt haben, nur um sich von dieser Flut dann mitreißen zu lassen, greift Kaube sich nur heraus, was er sinnvoll findet, um Webers Gedanken nachvollziehen zu können, berichtet der Rezensent. Kaube begegnet Weber mit einem erwachsenen Respekt, der es ihm nicht abnötigt, sich übermäßig an dessen eigenen Wortlaut zu klammern, sondern ihm erlaubt, die Ideen und Begriffe, die Weber geprägt hat, in neue Kontexte zu setzen und ihre andauernde Anwendbarkeit zu erproben, erklärt Seibt begeistert.
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