Katharina Rauschenberger (Hg.), Sybille Steinbacher (Hg.)

Der Auschwitz-Prozess auf Tonband

Akteure, Zwischentöne, Überlieferung
Cover: Der Auschwitz-Prozess auf Tonband
Wallstein Verlag, Göttingen 2020
ISBN 9783835336797
, 112 Seiten, 14,90 EUR

Klappentext

Im Herbst 2017 wurden die Unterlagen des Auschwitz-Prozesses in das Weltdokumentenerbe der UNESCO aufgenommen, darunter auch Tonbandaufnahmen. Sie ermöglichen außergewöhnliche Einblicke in das Prozessgeschehen und lenken die Aufmerksamkeit auf die Verfolgten, die als Zeugen vor Gericht aussagten. Wie haben sie das Erlebte in den Prozess eingebracht? Wie wurden ihre Aussagen durch die Übersetzer und das Gericht interpretiert? Welche Rolle spielten die Verteidiger? Wie kam es überhaupt zur Aufzeichnung im Gerichtssaal und welche Umstände führten zur Archivierung der Bänder?

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 27.07.2020

Luttger Fittkau scheint der von Sybille Steinbacher und Katharina Rauschenberger herausgegebene Band mit Analysen der Tonbandaufnahmen von Zeugenaussagen im Auschwitz-Prozess Erkenntnisse über das Ideal des Opferzeugen, über davon abweichende tatsächliche Zeugenschaft in den Prozessen oder auch die Rolle der Dolmetscher bereitzuhalten. Die Texte der Historikerin Katharina Stengel oder des Sprachwissenschaftlers Peter Davies thematisieren laut Fittkau die Turbulenzen im Gerichtssaal um die Legitimität von Wissensquellen oder den durch das Zusammenspiel von Zeugen, Dolmetschern und Richtern entstandenen ethischen Begriff von Zeugenschaft.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 02.06.2020

Robert Probst erscheint der von Sybille Steinbacher und Katharina Rauschenberger herausgegebene Aufsatzband hilfreich für den Umgang mit den Tondokumenten zum Auschwitz-Prozess. Spannende Hinweise zur Nutzung in der historischen Forschung geben ihm die Beiträge von Katharina Stengel (über den Befangenheitsvorwurf an Auschwitz-Überlebende) oder Peter Davies (über die Sonderrolle der Prozess-Dolmetscher).
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de