Leonid Zypkin

Die Winde des Ararat

Cover: Die Winde des Ararat
Aufbau Verlag, Berlin 2022
ISBN 9783351039301
Gebunden, 167 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Russischen von Susanne Rödel. Leonid Zypkins autobiografisch geprägte Erzählung enthüllt die Einschränkungen und Schikanen, denen sich kritische Intellektuelle unter dem Breschnew-Regime ausgesetzt sahen: Als der sowjetisch-jüdische Jurist Boris Lwowitsch und seine Frau Tanja vom höchsten Punkt einer armenischen Grenzstadt auf den Berg Ararat blicken und die Winde aus allen Himmelsrichtungen spüren, wächst ihre Sehnsucht nach "drüben", nach mehr Freiheit ins Unermessliche. Ihr Aufenthalt endet abrupt, als sie durch einen Fehler in den Papieren von der strengen Hoteldirektorin aus ihrem Zimmer geworfen werden. Doch Boris findet einen Weg, sich gegen die Willkür aufzulehnen. Eine literarische Imagination über die unvergleichliche Kraft, die aus der Hoffnung auf eine bessere Zukunft erwächst.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.06.2022

Rezensentin Sabine Berking empfiehlt diesen Roman von Leonid Zypkin als Wiederentdeckung. Der von Susanne Rödel "einfühlsam" übertragene Text führt den Leser laut Berking in die bleierne Zeit der Breschnew-Ära, in der sich der Protagonist, ein Moskauer Mediziner, in kafkaesken Situationen des kommunistischen Alltags bewähren muss. Temporeich ziehen fiebertraumartige Bilder der Shoah vorüber, ohne dass eindeutige Zuordnungen wie "Jude" oder "Auschwitz" im Buch vorkämen, so Berking. Hilfreich findet sie daher das Nachwort, das den historischen Kontext erschließt. In dem erniedrigten und beleidigten Protagonisten erkennt Berking einen Verwandten der Figuren Gogols und Dostojewskis.
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