Marcelo Figueras

Das schwarze Herz des Verbrechens

Roman
Cover: Das schwarze Herz des Verbrechens
Nagel und Kimche Verlag, Zürich 2018
ISBN 9783312010660
Gebunden, 464 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Aus dem Spanischen übersetzt von Sabine Giersberg. Argentinien im Juni 1956: Ein Dutzend Männer wird von der Polizei aus einer Wohnung entführt und hingerichtet. Monate später stößt der Journalist Rodolfo Walsh auf die Spur eines Überlebenden; nach minutiösen Recherchen veröffentlicht er den Tatsachenroman "Das Massaker von San Martín". Die Geschichte ist in Südamerika eine Sensation und macht Walsh zum Helden des argentinischen Widerstands. Marcelo Figueras erzählt diese wahre Begebenheit als Thriller: wie der legendäre Journalist Walsh selbst zum Detektiv wird und mit der Rekonstruktion des Verbrechens seinen literarischen Durchbruch erzielt.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 31.05.2018

Rezensentin Sandra Schmidt liest die Geschichte des vom Militär erschossenen Schriftstellers und Linksperonisten Rodolfo Walsh, wie Marcelo Figueras sie aufschreibt, mit Spannung. Die akribische Recherche und das Engagement von Figueras verbinden laut Schmidt Argentiniens Vergangenheit mit einer Gegenwartsanalyse der politischen Verhältnisse im Land. Wer Walsh nicht kennt, kann das Buch allerdings auch als Krimi lesen, meint die Rezensentin.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 06.04.2018

1956, ein Jahr nach dem Militärputsch gegen Peron, verschwanden in Argentinien 12 Zivilisten, von denen man später Überreste auf einer Müllhalde fand. Der argentinische Autor Rodolfo Walsh schrieb darüber ein Buch, "Das Massaker von San Martín". Es war der erste Tatsachenroman überhaupt, erzählt Rezensent Ralph Hammerthaler. Walsh wurde in den siebziger Jahren ermordet. Marcelo Figueras erzählt in seinem Roman "Das schwarze Herz des Verbrechens" die Geschichte Walshs, der - damals noch laut Rezensent ein "mittelmäßiger" Journalist - mit seinem Tatsachenroman zum engagierten Schriftsteller wurde. Figueras hält sich eng an den nüchternen Ton Walshs, so Hammerthaler, der das Buch mit großem Interesse gelesen zu haben scheint. Dennoch werde die Atmosphäre in den Zeitungsredaktionen der 50er Jahre anschaulich beschrieben. Und eine kluge Frau, die Walsh "im Zweifel überlegen" ist, gibt es auch. Definitiv keine Hagiografie, sondern das Porträt eines mutigen Mannes in seiner ganzen Widersprüchlichkeit, versichert der Rezensent.
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