Margaret Atwood

Aus Neugier und Leidenschaft

Gesammelte Essays
Cover: Aus Neugier und Leidenschaft
Berlin Verlag, Berlin 2017
ISBN 9783827006660
Gebunden, 480 Seiten, 28,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Christiane Buchner, Claudia Max und Ina Pfitzner. "Immer wenn ich gerade beschlossen habe, weniger zu schreiben und stattdessen etwas für meine Gesundheit zu tun - vielleicht Eistanz oder so -, ruft mich garantiert irgendein glattzüngiger Verleger an und macht mir ein Angebot, das ich unmöglich ablehnen kann. In gewisser Weise ist dieses Buch also schlicht das Ergebnis meiner unterentwickelten Fähigkeit, nein zu sagen." Ob Rezensionen zu John Updike und Toni Morrison oder eine Würdigung Dashiell Hammets; ob ein Afghanistan-Reisebericht, der zur Grundlage für den Report der Magd wurde, ob leidenschaftliche Schriften zu ökologischen Themen, herrlich komische Geschichten über "meine peinlichsten Momente" oder Nachrufe auf einige ihrer großen Freunde und Autorenkollegen.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 10.03.2018

Schreiben, meint Margaret Atwood, sei die meiste Zeit wie der "Ringkampf mit einem eingefetteten Schwein im Dunkeln", zitiert Rezensent Jan Wilm die kanadische Autorin, die jüngst einen Essayband herausgebrachte mit Texten aus 35 Jahren literarischen Schaffens und über das literarische Schaffen, über den Ringkampf mit dem Schwein. "Aus Neugier und Leidenschaft" heißt der Titel im Deutschen und tatsächlich seien dies die zwei Attribute, welche in jedem der Essays deutlich hervorträten und den Texten ihre Frische und "Spritzigkeit" verliehen. Vor allem um ihr eigenes Schreiben, aber auch um andere Texte und Autoren wie Northop Frye , H. Rider Haggard oder Ursula Le Guin geht es darin und insbesondere um das Schreiben und Leben als AutorIn und als Feministin, lesen wir. Atwood erlaubt sich bei all den bedeutenden Themen, die sie beherzt anpackt, be- und verhandelt, keine einzige Plattitüde, keinen vorschnellen Schluss, keine Denk-Abkürzungen und trotzdem bleiben ihre schlauen und mitunter mutigen Essays stets behände, grazil, amüsant und angenehm "unträtentiös", so der begeisterte Rezensent.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 20.01.2018

Endlich ist dieser im Original schon vor einigen Jahren veröffentlichte Band mit Rezensionen, autobiografischen und politischen Texten von Margaret Atwood auch auf Deutsch erschienenen, freut sich Rezensentin Katharina Granzin. Die Kritikerin liest hier nicht nur interessante Anekdoten zur Entstehung von Texten Atwoods, sondern taucht auch in ein üppiges Konvolut von Nachrufen und Besprechungen zu kanadischen Autoren. Davon kann sich vor allem die deutsche Literaturkritik eine Scheibe abschneiden, rät die Rezensentin, die angesichts der epischen Breite, inhaltlichen Detailverliebtheit, dem Kenntnisreichtum und der Sogkraft der Autorin in Verzückung gerät. Gestört wird Granzins Lesefluss allenfalls durch die mitunter "hölzerne" und wenig einheitliche Übersetzung, die sie allerdings nicht den Übersetzern sondern dem Verlag anlastet.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.11.2017

Rezensentin Silke Scheuermann hat was für Fans von Margaret Atwood. Die chronologische Sammlung von Aufsätzen über gesellschaftsrelevante Themen, Literatur und das Schreiben aus der Zeit der 70er Jahre bis in die Jetztzeit liest sich laut Rezensentin mitunter spannend wie ein Roman, witzig und anschaulich und in einer "zupackenden" Sprache. Scheuermann spürt beim Lesen, wie sehr die Autorin alles Vage und Unscharfe hasst. Besonders interessant findet sie die Texte über Orwell und H. G. Wells. Etwaige Flapsigkeiten im Text schreibt sie der Übersetzung zu.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 08.11.2017

Margaret Atwood verschickt mit jeder Geschichte eine kleine "Flaschenpost", so Franziska Augstein. Die gesammelten Essays, die anlässlich der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels an die Autorin zum ersten Mal ins Deutsche übersetzt wurden, widmen sich kleinen Details. Mal geht es um Männer, mal um Mistkäfer und mal um Marsianer, aber am Ende, so verspricht die Rezensentin, findet der geneigte Leser in jeder Facette ein wenig Bereicherung, wenn er sich auf die klugen und unterhaltsamen Texte der Kanadierin einlässt.
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