Mark Honigsbaum

Das Jahrhundert der Pandemien

Eine Geschichte der Ansteckung von der Spanischen Grippe bis Covid-19
Cover: Das Jahrhundert der Pandemien
Piper Verlag, München 2021
ISBN 9783492070836
Gebunden, 480 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Die vergangenen einhundert Jahre waren geprägt von teils verheerenden Krankheiten: der Spanischen Grippe, ein tragisches Erbe des Ersten Weltkriegs, gefolgt von einer Lungenpest, die in L.A. wütete, und der Papageienkrankheit, die in Argentinien ihren Ursprung nahm. Hinzu kamen AIDS, SARS, Ebola, Zika und schließlich: Covid-19.Dieses Buch erzählt ihre Geschichten: Wir begegnen engagierten Krankheitsdetektiven, trägen Verwaltungsapparaten und begabten Forscherinnen. Am Ende entsteht so ein großes Panorama - es zeigt die Grenzen der Wissenschaft und die Zukunft der Menschheit.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 17.02.2022

Rezensent Burkhard Müller lässt sich die Pandemie vom Medizinhistoriker Mark Honigsbaum in einen historischen Kontext rücken. Beginnend mit der Spanischen Grippe reiht der Autor etwas langatmig und nicht frei von Redundanzen dramatische Seuchen aneinander, von denen nicht alle so dramatisch waren, wie Müller findet. Die Papageienkrankheit etwa möchte er nicht mit der Pest vergleichen. Bei aller Ermüdung durch Wiederholungen fühlt sich Müller doch auf spannende Weise belehrt, wenn der Autor den jeweiligen gesellschaftlichen Kontext zeichnet und so Verschwörungstheorien (etwa im Umfeld der Legionärskrankeit von 1977) für den Leser besser verständlich macht.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 20.03.2021

Lesenswert findet Rezensent Otto Langels Mark Honigbaums Darstellung des Jahrhunderts der Pandemien von der Spanischen Grippe über die Pest, Aids, Sars, Ebola und einige mehr bis bin zu Corona. Obwohl die "Mischung aus Reportage und Wissenschaftsgeschichte" ihn stellenweise mit trockenen oder schauerlichen Passagen irritierte, hat er einiges aus ihr gelernt. Am nachdrücklichsten ist ihm im Gedächtnis geblieben, dass die unbedachten Eingriffe des Menschen in die Ökosysteme Epidemien und Pandemien befördern und dass wir nicht besser darin geworden sind, dies vorauszusehen. Im Gegenteil ist einzig sicher, dass es neue Seuchen geben wird, seufzt der Kritiker.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 02.03.2021

Rezensentin Christina Janssen erkennt, dass die Globalisierung eine Ursache für Pandemien ist. Mark Honigsbaums Buch liest sie atemlos, so spannend beschreibt der Autor Faktoren (wie Megastädte oder Prostitution), die die Ausbreitung von Erregern begünstigen, von 1918 bis heute. Spanische Grippe, AIDS, Ebola und Covid-19 behandelt der Autor laut Rezensentin, besucht tollkühne Forscher in ihren Laboren, beschreibt Tierversuche (Vorsicht: nichts für Zartbesaitete, warnt sie) und legt so anschauliche Medizingeschichte als Krimi vor. Der Mix aus Reportage, Doku und Wissenschaft gelingt, findet Janssen.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 03.02.2021

Rezensent Michael Lange gefällt die historische Perspektive auf das Phänomen der Pandemien in Mark Honigsbaums Buch. Dass der Autor tief eintaucht in die Archive und in Zeitzeugenberichte, etwa zur Spanischen Grippe, und Covid nur ein knappes Kapitel widmet, scheint ihn zu erleichtern. Statt News bietet Honigsbaum fundierte, anschaulich präsentierte Informationen und Einzelschicksale, erklärt Lange. Dabei werden Parallelen sichtbar, aber auch Unterschiede, so der Rezensent. Dass Europa und Afrika nur am Rand vorkommen und der Autor die USA und England ins Zentrum seiner Darstellung stellt, scheint Lange zu bedauern.