Markus Schmitz

Westdeutschland und die Schweiz nach dem Krieg

Die Neuformierung der bilateralen Beziehungen 1945-1952. Dissertation
Cover: Westdeutschland und die Schweiz nach dem Krieg
NZZ libro, Zürich 2003
ISBN 9783038230373
Gebunden, 586 Seiten, 39,00 EUR

Klappentext

Dieses Buch präsentiert die erste grundlegende Darstellung der westdeutsch-schweizerischen Beziehungen nach dem Zweiten Weltkrieg. Anhand der humanitären Nachkriegshilfe der Schweiz für das besetzte Deutschland sowie der Neuformierung der politischen und kulturellen Beziehungen belegt der Autor, dass die Schweiz gegenüber den beiden deutschen Teilstaaten keine Politik der Äquidistanz verfolgte, sondern sich frühzeitig und ihrem nationalen Interesse entsprechend für die Bundesrepublik entschied. Während die Bonner Regierung eine feste Integration in das westliche Bündnis suchte, erwies sich die Schweiz als geheime Verbündete des Westens.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.12.2003

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs waren die Beziehungen zwischen der Schweiz und Deutschland eine kurze Zeit von ganz besonderer Art, hat Paul Stauffer dieser "luziden", wenn auch manchmal etwas "zu detailfreudigen" Studie entnommen. Die Gründe sind einfach nachzuvollziehen: Frei nach dem Motto, sind wir jetzt gut zu ihnen, werden sie später gut zu uns sein, entwickelte die Schweiz gegenüber ihrem zerstörten Nachbarn nach Kriegsende eine "humanitäre Außenpolitik". Sie gründete die "Schweizer Spende an die Kriegsgeschädigten", eine Organisation, die notleidende Deutsche mit Kleidung, Lebensmitteln, Medikamenten und Büchern versorgte, und unterstützte tatkräftig den Wiederaufbau der deutsch-schweizerischen bilateralen Beziehungen, referiert unser Rezensent. Es traf sich gut, dass sich die Verantwortlichen in Deutschland und der Schweiz auch privat verstanden. Vor allem Bundeskanzler Konrad Adenauer und der Schweizer Generalkonsul Franz Rudolph von Weiss sympathisierten miteinander. Von Bedeutung war auch, dass sich beide Länder in der internationalen Gemeinschaft als Außenseiter sahen. Deutschland wegen des Krieges, die Schweiz wurde wegen ihrer Neutralität "eine Zeitlang unfreundlich bis schroff abweisend" behandelt. Erst als die Bundesrepublik im Verlauf des Kalten Krieges ins westliche Allianzsystem integriert worden war, wurde die kleine Schweiz wieder zum "sekundären" Partner. Schmitz hat hier einen "sehr verdienstlichen Beitrag zur deutsch-schweizerischen Geschichte" geleistet, findet unser Rezensent.
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