Mary Beard

Frauen und Macht

Ein Manifest
Cover: Frauen und Macht
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2018
ISBN 9783103973990
Gebunden, 112 Seiten, 12,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von von Ursula Blank-Sangmeister. Ein leidenschaftlicher Aufruf an Frauen, sich jetzt die Macht zu nehmen.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 17.03.2018

Rezensentin Heide Oestreich kennt die Hintergründe dieses Manifestes der in britischen Medien für ihre "edgy Ansichten" berüchtigten Althistorikerin Mary Beard: Dank Twitter erlebte Beard nach Aussagen zu einer möglichen Mitschuld der amerikanischen Außenpolitik am internationalen Terror oder der Vermutung, nicht alle römischen Herrscher müssten zwingend weiß gewesen sein, bereits einige Shitstorms, erinnert die Kritikerin. Ausgehend von diesen Erlebnissen und der Annahme, Aussagen von Frauen und Männern würden mit zweierlei Maß bemessen, blicke die Autorin in dieser Studie bis in die Antike zurück, um ihre These zu belegen, dass Frauen in der abendländischen Gesellschaft seit je der Mund verboten werde, klärt Oestreich auf. Das scheint ihr im Ansatz zwar nicht neu, aus einer Perspektive jenseits der "Feministinnen-Nische" aber doch erfrischend und mit Blick auf #MeToo auch "bedeutsam".

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.03.2018

Elena Witzeck lässt sich von der britischen Althistorikerin Mary Beard erläutern, wer die Vorfahren der männlichen Trolle der Digitalgesellschaft sind. Die beiden hier zusammengefassten Vorträge aus den Jahren 2014 und 2017 lassen Witzeck erkennen, wie gut sich die Autorin sowohl mit den Machtstrukturen der Antike als auch mit den Dynamiken der Netzwelt auskennt. Inwiefern sich unsere Debattenkultur auf die Regeln der Antike beziehen, vermag Beard der Rezensentin zu erhellen, indem sie die Grundlagen der Frauenfeindlichkeit enthüllt. Auch wenn Beard laut Witzeck keine Lösung anzubieten hat, ihren Rat zu einem neuen Bewusstsein für die Zusammenhänge, Prozesse und Vorurteile, die Frauen von der Macht trennen, findet die Rezensentin bedenkenswert.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.03.2018

Rezensentin Susan Vahabzadeh lernt einiges von der Althistorikerin Mary Beard über die kulturellen Muster, mit denen Frauen seit der Antike der Platz an der Macht und in der Öffentlichkeit streitig gemacht wird. Vahabzadeh folgt Beard auf ihren Streifzügen durch antike Mythen und Literatur und liest, egal ob bei Homer oder Shakespeare, wie Frauen immer wieder zum Schweigen gebracht wurden. Besonders merkt die Kritikerin bei einem Punkt auf: Wenn Frauen öffentlich reden, schreibt Beard, dann als Märtyrerinnen. Vahabzadeh denkt sofort an #MeToo, schluckt ein wenig, ist dann aber umso überzeugter von diesem "wunderbar zugespitzten, feministischem Text".
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 08.03.2018

Warum moderne Frauen, die sich jetzt als #metoo outen, solange über sexuelle Gewalt geschwiegen haben, lernt Rezensentin Susanne Mayer aus diesem Buch der britischen Althistorikerin Mary Beard. Diese untersuche die klassische Literatur und die amerikanisch-europäische Geschichte auf Misogynie und den Topos der zum Schweigen gebrachten Frau. Hellsichtig und pointiert zähle Beard die zahlreichen Fälle auf, in denen Frauen, wenn sie nicht schweigen müssen, zum Jammern und Heulen verdammt sind, und beschreibe die zahlreichen Methoden, mit denen jene, die um jeden Preis gehört werden wollen, ihre Weiblichkeit verleugnen müssen. Mit ihrem nüchternen und trotzdem optimistischen Buch tut Beard einen großen Schritt in die richtige Richtung, meint Mayer: Sie spricht laut, selbstsicher und als Frau.