Matthias Rüb, Oliver Tjaden
Flucht in die Zukunft
Bosnien nach dem Krieg
Benteli Verlag, Bern 2001
ISBN 9783716512555
Broschiert, 127 Seiten, 24,80 EUR
ISBN 9783716512555
Broschiert, 127 Seiten, 24,80 EUR
Klappentext
Herausgegeben von der Deutschen Stiftung für UNO-Flüchtlingshilfe. Mit einem Vorwort von Hans Koschnick und mit 80 Duplex-Abbildungen. Seit dem Vertrag von Dayton im November 1995 herrscht in Bosnien-Herzegowina Frieden. Oder ist es bloss die Abwesenheit von Krieg? Der Krieg aber ist mit seinen äußeren Verwüstungen und inneren Verheerungen höchst gegenwärtig. Der Vielvölkerstaat ist in seine ethnischen Bestandteile zerfallen. Doch es gibt auch zaghafte Versuche der Wiederannäherung, es gibt Wiederaufbau und Neubeginn. Zu den Fotografien hat der langjährige Balkankorrespondent Matthias Rüb essayistische Zeitbilder verfasst. Der Weg der Völker Bosnien-Herzegowinas in die gemeinsame Zukunft ist buchstäblich durch Minenfelder blockiert. Nur der gemeinsame Wille ist die Voraussetzung für einen Neubeginn.
Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 14.05.2002
Christoph Rasch widmet sich ausführlich diesem Bild-Text-Band über "Bosnien nach dem Krieg", und er beginnt, ungewöhnlich genug, mit den Bildern: den großformatigen Schwarzweißfotografien des Dortmunder Bildjournalisten Oliver Tadjen, die einerseits die Tristesse eines vom Kriege zerstörten Landes dokumentieren, aber zugleich auch das Überleben, das Weiterleben, einen Neuanfang bei der Bevölkerung festhalten. Es geht nicht nur weiter - "es geht auch voran", schreibt Rasch erstaunt. Bilder und Text stünden in engem Zusammenhang: Auch Rübs Reportagen (er ist Korrespondent der FAZ) schlagen einen vorsichtig optimistischen Ton an, schreibt Rasch. Der Autor verbinde eigene Erlebnisse, die er atmosphärisch hervorragend zu beschreiben wisse, mit Passagen prägnanter politischer Analyse - 45 Zeilen, um die These der "Erbfeindschaft" oder der "ethnischen Auseinandersetzungen" zu erledigen, staunt Rasch wieder. Die ruhigen überzeugenden Bilder und der engagierte Text gehen eine ideale Verbindung ein, lobt Rasch, sie zielen auf Bewusstsein statt auf Betroffenheit.
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