Michael Morpurgo

Mein Bruder Charlie

(Ab 14 Jahre)
Cover: Mein Bruder Charlie
Carlsen Verlag, Hamburg 2007
ISBN 9783551581341
Gebunden, 192 Seiten, 14,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Klaus Fritz. Sein ganzes Leben hat Thomas mit Charlie an seiner Seite verbracht. Charlie ist nicht nur sein Bruder und Freund, sondern seit dem frühen Tod des Vaters auch sein Beschützer. Gemeinsam wachsen sie in einem kleinen englischen Dorf auf, fischen, schwimmen und prügeln sich füreinander. Zusammen mit ihrer Freundin Molly durchstreifen sie Sommer für Sommer die Flussauen und Wälder, und die Zeit scheint sich unendlich vor ihnen auszudehnen. Sogar als sich beide Brüder in Molly verlieben, bleibt ihre Verbundenheit bestehen. Nicht einmal der erste Weltkrieg kann die beiden Brüder trennen: als Charlie in die Armee muss, meldet Thomas sich freiwillig und folgt ihm in die belgischen Schützengräben. Aber hier kann Charlie nicht einmal sich selber schützen...

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 02.07.2007

Gabriela Wenke kann sich sehr für Michael Morpurgos historischen Roman "Mein Bruder Charlie" begeistern. Hier wird die Geschichte der Brüder Tommo und Charlie beschrieben, die im ersten Weltkrieg gemeinsam an der Front in Frankreich kämpfen müssen, wie die Rezensentin erinnert. Im Mittelpunkt der Geschichte steht dabei die mutige Weigerung des älteren Bruders Charlie, einem brutalen und sinnlosen Befehl zu folgen und seinen Bruder zurückzulassen, für die er schließlich hingerichtet wird, wie die Rezensentin zusammenfasst. Beeindruckend findet sie das ungewöhnliche Thema des Buches, die Freiheit des eigenen Gewissens und die berührende Art, mit der es erzählt wird. Die Geschichte entwickelt eine nahezu szenische Kraft, indem sie die klassischen Themen von Liebe, Tod und Gewalt verarbeitet, lobt die Rezensentin ergriffen. Nicht zuletzt ist es Verdienst des Romans, auf die bis heute nicht rehabilitierten Soldaten aufmerksam zu machen, die im ersten Weltkrieg wegen Desertion erschossen wurden, merkt Gabriela Wenke an.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.03.2007

Michael Morpurgos Jugendbuch über zwei Brüder, die in den Ersten Weltkrieg ziehen, hat Rezensent Tilman Spreckelsen begeistert. Er lobt die erfrischende, natürliche Art, in der Morpurgo die Geschichte dieser Brüder erzählt, die, aufgewachsen in der englischen Ländlichkeit, ein Herz und eine Seele sind, bis ein Mädchen und damit Rivalität ins Spiel kommt. Im Grunde geht es nach Spreckelsen um Themen wie familiären Zusammenhalt und Vertrauensbrüche. Dann kommt Krieg, der die Brüder auf die Schlachtfelder der deutschen Westfront führt und von einander und ihrer Familie entfernt. Dabei bescheinigt der Rezensent dem Autor, seinen "realistischen Anspruch" nie einem "sentimentalen Überschwang" zu opfern. Dass sich der Autor das Zugeständnis an den heftigen Leserwunsch verkneift, auch im Krieg möge der eine Bruder den anderen vor allem Übel behüten, scheint Spreckelsen als die vielleicht "wichtigste Entscheidung" des Buchs.
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