Michael Zeuske

Sklaverei

Eine Menschheitsgeschichte von der Steinzeit bis heute
Cover: Sklaverei
Reclam Verlag, Ditzingen 2018
ISBN 9783150111550
Gebunden, 303 Seiten, 28,00 EUR

Klappentext

"Sklaverei" - das Wort lässt an afrikanische Arbeiter auf amerikanischen Plantagen denken. Doch Verschleppungen und Zwangsarbeit gab es schon, als die Menschen gerade erst sesshaft geworden waren, und es gab sie so gut wie überall. Michael Zeuske führt in dieser umfassenden Darstellung durch die gesamte Geschichte der Sklaverei in allen Weltgegenden. Er macht seine Leser mit chinesischen Kindersklaven genauso bekannt wie mit osmanischen Elitesklaven oder den "Hofmohren" in preußischen Residenzstädten - und er blickt in die Gegenwart. Denn auch heute werden Menschen noch wie Waren behandelt - von der Zwangsprostituierten bis hin zum Kindersoldaten.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 26.07.2018

Sklaverei ist auch heute keine Seltenheit, weiß der hier rezensierende Historiker Andreas Eckert. Das wird vor allem dann deutlich, wenn man sich einmal von der Vorstellung einer Sklaverei befreit, wie sie beispielsweise im antiken Rom oder auf den Baumwollplantagen in den amerikanischen Südstaaten stattgefunden hat und sich an einer neuen, weitergefassten Definition versucht, die Sklaverei immer dann annimmt, wenn der Körper eines Menschen unter der Kontrolle einer anderen Person steht. Das erlaubt Zeuske einen globalen und epochenübergreifenden Überblick über die verschiedenen, auch aktuellen Formen der Sklaverei, so Eckert, aber die Definition von Sklaverei wird dadurch seiner Meinung nach auch sehr unbestimmt. Dies und die "unverdauliche Prosa" des Autors machen die Lektüre für Eckert recht mühsam.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 20.07.2018

Thomas Speckmann sieht Grund genug, Alarm zu schlagen, nach der Lektüre von Michael Zeuskes globaler Sklavengeschichte, die ihm auch die gegenwärtige Situation in Sachen Menschenhandel und Sklaverei eindringlich vor Augen führt. Der Band erinnert den Rezensenten nicht nur daran, dass es Zwangsarbeit schon immer und überall gab, sondern lehrt ihn auch eher unbekannte Beispiele, wie osmanische Elitesklaven oder "Hofmohren" in Preußen. Die brennende Frage nach der Konstanz der Sklaverei, beantwortet ihm der Autor mit einer Definition: Es geht um Statusdegradierung, körperliche Gewalt und Arbeitszwang im Dienst wirtschaftlicher Bereicherung.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 03.04.2018

Die Hauptbotschaft in Michael Zeuskes Jahrtausende umfassende Sklaverei-Geschichte verdankt sich laut Rezensent Urs Hafner einer gewissen Pauschalisierung: Die Geschichte der Menschheit sei von den Anfängen bis heute eine Geschichte von Sklavereien, die hauptsächlich Frauen und Mädchen betreffe. Dass Zeuske zu diesem Schluss kommen kann, liegt für Hafner an seiner breiten Definition von Sklaverei, die Unterschiede verwischt. So seien für den Autor die dem Schweizer Eherecht unterstellten Gattinnen genauso als Sklavinnen zu bewerten wie die entführten und in Gefangenschaft gehaltenen Baumwollpflückerinnen in den USA. Für sich habe diese Sicht allerdings, dass sie für die ungerechte Verfassung der Welt sensibilisiere. Den chaotischen Aufbau des Buches fand Hafner hingegen eindeutig störend.