Mona Horncastle

Josephine Baker

Weltstar - Freiheitskämpferin - Ikone
Cover: Josephine Baker
Molden Verlag, Wien 2020
ISBN 9783222150463
Gebunden, 304 Seiten, 28,00 EUR

Klappentext

Die erste Biografie, die Josephine Baker, den ersten afroamerikanischen Superstar, als das zeigt was sie vor allem war: Eine idealistische Kämpferin gegen Rassismus und Diskriminierung. Als Freda McDonald 1906 in einem Armenviertel in Saint Louis zur Welt kommt, deutet nichts darauf hin, dass sie als Josephine Baker als erster afroamerikanischer Superstar die Welt erobern wird. Die Chancen stehen denkbar schlecht, für die uneheliche Tochter einer Wäscherin, die Gesetze der Rassentrennung ins Gegenteil zu verkehren, doch Josephine Baker hält sich an keine Regeln, sie macht ihre eigenen. Für sie gibt es immer noch eine weitere Rolle, in der sie sich neu verwirklichen kann und Erfolge feiert. Ob auf der Bühne, als Truppenunterhalterin und Kriegsheldin - oder im Leben, Josephine kennt nur den Superlativ. Der Weg der Josephine Baker von der Tänzerin im Bananenröckchen zur politischen Figur war lang - doch ihre zahlreichen Anti-Rassismus-Projekte waren mutig, richtig und konsequent.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 09.01.2021

Rezensent Manuel Brug vermutet, Josephine Baker wäre bei #MeToo und #Blacklivesmatter mitmarschiert. Mona Horncastles erste deutschprachige Biografie über die Künstlerin besticht für ihn durch Glaubwürdigkeit, indem die Autorin versucht, die Wahrheit vom Mythos zu trennen, sowie durch die klarsichtige Einordnung des Gesamtkunstwerks Josephine Baker in die Zeitumstände. Die Lektüre lässt den Rezensenten erkennen: Baker war fashionable, aber sie war auch politisch, kämpferisch für die Sache der Frau und die der Schwarzen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.10.2020

Mit angehaltenem Atem liest Rezensentin Rose-Maria Gropp diese Josephine-Baker-Biografie von Mona Horncastle. Mit angenehm "kühler" Distanz und exakt beobachtend führt ihr die Autorin das rasante Leben der schwarzen Tänzerin und Schauspielerin vor Augen, die vaterlos in armen Verhältnissen aufwuchs, früh durch Clubs in St. Louis zog und zum ersten schwarzen Superstar wurde, der sowohl in den USA als auch in Europa bekannt wurde. Neben Bakers Beziehungen und Affären mit Männern und Frauen oder der von ihr gegründeten "Regenbogenfamilie", für die sie zwölf Kinder unterschiedlicher Herkunft, Hautfarbe und Religion adoptierte, liest Gropp hier auch von Bakers Rolle in der Resistance im Zweiten Weltkrieg und von ihrem Wirken als Truppenunterhalterin. Horncastles exzellente Kenntnis der historischen Hintergründe, ihr sorgsamer Umgang mit dem damaligen Sprachgebrauch und die Fotografien in diesem Band lassen die Kritikerin das Buch uneingeschränkt empfehlen.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.10.2020

Begeistert zeigt sich Rezensentin Susan Vahabzadeh von dieser Biografie, in die die Autorin so viel Kontext liefere, das man begreife, warum die Welt auf  eine Künstlerin wie Josephine Baker sozusagen gewartet hatte. Die ersten Jahre in den USA allerdings zählten nicht dazu und sind hier vielleicht auch deshalb nicht sehr ausführlich behandelt. Das Spezialgebiet von Horncastle ist ohnehin die Kunst - und die lebte in den 1920er Jahren in Paris. Am liebsten gelesen hat die Kritikerin denn auch jene Passagen, in denen Josephine Baker zur Inspiration für die Kunst von Le Corbusier, Matisse, Picasso und Leonhard Bernstein wird. Den französischen Rassismus, dem die Künstlerin ausgesetzt war, übersieht die Autorin durchaus nicht, so die Kritikerin, doch habe der eben nie auch wenn er eben nie die Ausmaße des amerikanischen Rassismus mit seiner Rassentrennung erreicht habe. Alles in allem zeige die Autorin, welch eine große Freiheit erreichbar war im Leben der Josephine Baker - jedenfalls in Europa und trotz rassistischer Stereotype.
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