Monika Maron

Was ist eigentlich los?

Ausgewählte Essays aus vier Jahrzehnten
Cover: Was ist eigentlich los?
Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2021
ISBN 9783455011630
Gebunden, 192 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Zum 80. Geburtstag von Monika Maron am 3. Juni 2021: Ausgewählte Essays aus vier Jahrzehnten von einer großen Schriftstellerin, die immer schon zu aktuellen Debatten und gesellschaftspolitischen Themen Stellung bezog und die sich nie vereinnahmen ließ.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 03.06.2021

Rezensentin Angela Gutzeit nimmt den zum achtzigsten Geburtstag von Monika Maron erschienenen Band mit ausgewählten Essays aus den Jahren 1986 bis 2019 zum Anlass, mit der Schriftstellerin zu streiten. Denn ihr das Wort zu verbieten, hält die Kritikerin für falsch, auch wenn sie den "unerbittlichen Furor", mit dem Maron gegen Islam, Zuwanderung oder "links-grünen Mainstream" anschreibe, nicht teilt. In den hier versammelten Texten lernt die Rezensentin zwar den Freiheitsdrang und die Zerrissenheit der Autorin mit "jüdisch-polnischem-sozialistisch-bürgerlichem-ost-westdeutschem Lebenslauf" kennen, dass Maron aber in ihren Argumentationen ohne Differenzierung zur "Pauschalisierung" neige, findet Gutzeit nach wie vor "bedenklich".

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.06.2021

Rezensent Andreas Platthaus sendet Monika Maron aufrichtige Glückwünsche zum Achtzigsten. Mehr noch: Platthaus verfasst ein faires Porträt der Autorin, die, wie er schreibt, in den letzten Jahren als "rechte Schriftstellerin denunziert" worden sei, was sich auch auf die Kritiken zu ihren Büchern auswirkte. Ganz glücklich wird der Rezensent mit der neuen Essaysammlung, über die er nicht allzu viele Worte verliert, allerdings nicht: Marons neuer Verlag Hoffmann und Campe verzichte beispielsweise darauf, hier ihren 1995 in Japan gehaltenen Vortrag abzudrucken, in dem die Autorin dezidierte Kritik an der DDR äußerte. Jener Vortrag aber sei ein wichtiges "Bindeglied" zu den späteren, hier versammelten Texten, für die Maron viel Kritik erntete, schreibt er. Dass auch der Anmerkungsapparat in diesem Band "schlampig betreut" wurde, ärgert Platthaus sehr.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 02.06.2021

Na bitte, denkt sich Rezensentin Marie Schmidt: Dass Monika Maron einen neuen Verlag fand, zeige doch, dass sie nie als "rechts" aus dem öffentlichen Diskurs ausgeschlossen wurde. Schmidt würdigt Monika Maron als "scharfe Beobachterin", zumindest in der ersten Hälfe des Essaybandes. In der zweiten Hälfte missfällt ihr Marons Kritik am Islam, die sie übertrieben findet, oder auch die Kritik an der Genderideologie, die ihr altmodisch erscheint. Immerhin, man kann hier lernen, wie jemand sich "dreht", meint sie. Auch Marons "Unverständnis" habe "etwas zu sagen", so Schmidt, die, angeregt durch die Essays, gern mehr über die Defizite von Aufklärung und Freiheit diskutieren möchte.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 02.06.2021

Monika Maron ist nicht nur eine "Pionierin" der feministischen Literatur, sondern auch eine der "elegantesten" deutschen Autoren, lobt Rezensent Alexander Cammann angesichts dieses Bandes mit Marons Essays aus vierzig Jahren, der zu ihrem achtzigsten Geburtstag erscheint. Alles gefällt dem Rezensenten hier: der Witz, die Scharfsichtigkeit und stilistische Klarheit der Texte ebenso wie Marons Beharren auf Mündigkeit der Ostdeutschen, das kein sich Einkuscheln in einen Opferstatus erlaubt. Dass eine Autorin dieses Formats von ihrem angestammten Verlag geschasst wurde, weil ihre Weltanschauung nicht mehr opportun schien, empfindet Cammann besonders fatal für jüngere Autoren (Maron selbst hat einen neuen Verlag gefunden), die vorgeführt bekamen, wie schnell man "bei Abweichungen" abserviert werden kann.
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