Moses Mendelssohn

Moses Mendelssohn: Gesammelte Schriften

Band 20,1: Hebräische Schriften
Cover: Moses Mendelssohn: Gesammelte Schriften
Frommann-Holzboog Verlag, Stuttgart 2004
ISBN 9783772810237
Gebunden, 503 Seiten, 169,00 EUR

Klappentext

Der Band bietet deutsche Übersetzungen von in den ?Hebräischen Schriften I? (JubA Band 14) veröffentlichten Texten. Er enthält Mendelssohns ?Kohelet musar? (»Prediger der Moral«), eine an das Vorbild der moralischen Wochenschriften angelehnte Frühschrift, seine Kommentare zur Logik des Maimonides (?Bi?ur millot ha higgajon?) und zum Buch des Predigers, in Verbindung mit seiner Pentateuchedition entstandene Texte u.a. von Salomo Dubno und Naftali Herz Wessely (vgl. JubA Band 15, Teil 1), ferner Glossen philosophischen Inhalts, Briefe, ein Gedicht und Dokumente der Berliner jüdischen Gemeinde. Mit der kommentierten Umschrift der Pränumerantenliste erschließt der Band ein bedeutendes Dokument zur Rezeptionsgeschichte der Pentateuchausgabe. Abgesehen von dem Predigerkommentar und dem Prospekt zur Pentateuchedition, die in zeitgenössischen Übersetzungen von Johann Jacob Rabe bzw. Christian Gottlob Meyer erscheinen, macht der Band die Texte Mendelssohn in neuen und erstmals vollständigen Übersetzungen zugänglich.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 01.09.2005

Christoph Schulte ist von dieser Jubiläumsausgabe vollkommen begeistert. Der Band enthält die deutschen Übersetzungen von Moses Mendelssohns hebräischen Schriften, und es lässt sich daran erkennen, dass Mendelssohn sich von Anfang an um die Aufklärung der Juden bemüht hat, erklärt der Rezensent. Sein hebräischer Kommentar zur mittelalterlichen "Erklärung der Termini der Logik" von Moses Maimonides beispielsweise wendete sich ausschließlich an Juden und versuchte, die Grundlagen und Termini der aristotelischen Logik zu vermitteln. Die deutsche Übersetzung dieses Kommentars durch Rainer Wenzel nebst Maimonides' Text und einem Glossar preist Schulte als "kleines Übertragungs-Wunderwerk". Ebenfalls außerordentlich begeistert zeigt sich der Rezensent vom "Übersetzungs-Glanzstück" von Andrea Schatz, die die erste moralische Wochenzeitschrift auf Hebräisch, "Kohelet musar", ins Deutsche übertragen hat. Der vorliegende Band räumt mit vielen "Klischees" der Mendelssohn-Forschung auf, etwas mit der Vorstellung, der Philosoph habe sich ausschließlich auf Deutsch an die Juden gewandt und sie mit der "Assimilation an deutsche Kultur und Lebensart" an die Aufklärung heranführen wollen, stellt Schulte fest. Er schwärmt angesichts des Bandes von "erstklassigen Editionsarbeiten" und empfiehlt ihn uneingeschränkt, wobei er darauf hinweist, dass das Buch "im doppelten Sinn unbezahlbar" ist.
Stichwörter