Peter Berz

08/15

Ein Standard des 20. Jahrhunderts. Diss.
Cover: 08/15
Wilhelm Fink Verlag, München 2002
ISBN 9783770535071
Gebunden, 751 Seiten, 61,00 EUR

Klappentext

Die Ehre, in die Alltagssprache einzugehen, wurde bislang nur einer Maschine zuteil: dem deutschen Maschinengewehr des Ersten Weltkriegs, M.G. 08/15. Denn unter diesem Label laufen nicht nur Maschinen, sondern Standards, die ins ganze 20. Jahrhundert ausstrahlen. 08/15 ist der Hardware-Kern eines neuen Systems, standardisierte Maschinen modular und in Serie zu fabrizieren. Am Ende steht eine Institution: der Deutsche Normenausschuss DNA, heute DIN.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 20.03.2002

Die Dissertation von Peter Berz erzählt die Entwicklung moderner Waffentechnik als "Standardisierungsgeschichte", die, mit dem Ersten Weltkrieg, im zum Inbegriff des Standardisierten gewordenen Maschinengewehr 08/15 mündet. Der entscheidende Schritt war dabei die Fertigung von Waffen mit austauschbaren Ersatzteilen: jeder Colt noch war ein "Unikum" gewesen. Das eigentliche Interesse von Berz gilt jedoch nicht den Waffen als solchen, sondern den militärisch-ingenieurwissenschaftlichen Diskursen, denen sie entstammen, die sich um sie herum ausbreiten, die mit der Umwälzung von Techniken und Kulturtechniken untrennbar verbunden sind. Das Buch ist also vor allem eine Medientheorie und als solche ohne Abstriche, wie Milos Vec findet, ein "großer Wurf". Begeistert ist der Rezensent vom "imponierenden Verständnis für technische Zusammenhänge" ebenso wie von der "literarischen Begabung" des Autors. Würde Berz, so Vec mit leisem Bedauern, nicht gelegentlich "zu viel des Guten" wollen, wäre diese "wundersame Dissertation" wohl ein Meisterwerk geworden.
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