Philipp Tingler

Schöne Seelen

Cover: Schöne Seelen
Kein und Aber Verlag, Zürich 2015
ISBN 9783036957234
Gebunden, 336 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

'Ich bin aufgewachsen in einer Sphäre, wo man nicht mal dann sagt, was man denkt, wenn das Haus in Flammen steht', erklärt Lauren ihrem Ehemann, dem Schriftsteller Oskar Canow. Denn Oskar will eine Therapie machen, für seinen Freund Viktor. Dort soll er stellvertretend dessen Eheprobleme vorbringen - und das in einem gesellschaftlichen Milieu, wo man nichts mehr fürchtet als Peinlichkeit, wo Schein und Einbildung so real sind wie Botox-Spritzen und Diätpillen, wo Partygeschwätz das Leben ersetzt und der Psychotherapeut kleine Aufwallungen des Gemüts zu glätten hat wie der Schönheitschirurg die Haut. 'Es gibt einfach keine Version dieses Szenarios, die nicht katastrophal endet' - so bewertet Lauren Oskars Plan. Und sie hat recht. Oder doch nicht?

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.01.2016

Rezensent Martin Halter steigt aus, wenn Handlung nur Vorwand für aufgewärmte Bonmots und transzendentale Ironie ist. Philipp Tingler aber kann nur letztere, wenn auch trefflich, findet Halter. Das ist als Sittenbild der Schweizer Geldaristokratie sogar witzig oder auch amüsant, wie Halter versichert, nervt den Rezensenten aber schließlich kolossal, weil der Autor zwar Wirtschaftswissenschaften studiert hat, jedoch ohne jede erzählerische Ökonomie und mit allzu vielen Redundanzen schreibt, 300 Seiten lang.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 28.12.2015

Kein Zweifel für Rainer Moritz, Philipp Tingler kennt die Zürcher Gesellschaft der Superreichen und gelangweilten Intriganten. Wenn der Autor sein Dialogfeuerwerk abfeuert, fühlt sich Moritz an Jack Lemmon erinnert. Tinglers Stil erinnert in eher an Thomas Mann und Evelyn Waugh, risiko- wie metaphernreich und boshaft. Für einen ganzen Roman genügt das allerdings nicht, stellt Moritz fest. Denn Tingler hat schlicht zu wenig zu erzählen, und sein Stil kaschiert das nur, meint er.
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