Rainer Maria Rilke, Rolf von Ungern-Sternberg

Briefwechsel mit Rolf von Ungern-Sternberg

Erweiterte Neuausgabe
Cover: Briefwechsel mit Rolf von Ungern-Sternberg
Insel Verlag, Frankfurt am Main/ Leipzig 2002
ISBN 9783458171324
Gebunden, 120 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Konrad Kratzsch. Rilkes Briefe an Rolf Freiherrn von Ungern-Sternberg sind, wie die Briefe an einen jungen Dichter oder die Briefe an eine junge Frau, Reaktionen auf einen Ruf nach Hilfe: Am 21. Januar 1921 hatte sich der baltische Autor und Diplomat an Rilke mit der Bitte gewandt, seine Übertragungen von Jean Moreas' Stances zu begutachten und ihnen mit einer Verlagsempfehlung zur Veröffentlichung zu verhelfen. Der Briefwechsel, der sich daraufhin zwischen beiden Männern entspann, galt der detaillierten Arbeit an einzelnen Versen Moreas', doch ging er weit darüber hinaus. Die Ausgabe basiert auf dem 1980 im Insel Verlag Leipzig erschienenen Briefwechsel; sie wurde unter anderem um einige bislang unveröffentlichte Briefe sowie um die Rilkeschen Übertragungen einiger von Moreas' Stances erweitert.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 27.02.2003

Mit dieser kleinen, aber von tiefen persönlichen und poetischen Einsichten begleiteten Korrespondenz liegt für Rezensent Volker Breidecker "ein einzigartiges Lehrstück der angewandten Briefkunde" vor. Selten seien Stoff und Form einer "weithin ausgestorbenen Kunst" so glücklich wie hier "mit der geistigen und seelischen Verfassung der Schreibenden" übereingekommen. Im fortwährenden Geben und Nehmen haben beide Briefschreiber für den Rezensenten außerdem nicht nur über Sprachgrenzen sondern auch über Ländergrenzen und persönliche Schicksale geschlagen. Begonnen habe der Briefwechsel zwischen Rilke und dem in der Schweiz lebenden baltischen Schriftsteller und demissionierten Diplomaten, als sich von Ungern-Sternberg hilfesuchend an Rilke wegen einer Übersetzungsfrage zu den Stanzen Jean Moreas' gewandt habe. Etwa zwei Jahre lang seien zwischen beiden "dicke Bündel von Briefen und Manuskripten" hin und her gegangen, die der Rezensent als "bis an die Seitenränder beschrieben, annotiert und kommentiert" beschreibt. Der Briefwechsel ist Breidecker zufolge auch deswegen von Bedeutung, weil er in das Jahrzehnt fällt, in dem Rilke außer Briefen nichts geschrieben habe.
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