Rainer Willi Maurer

Zwischen Erkenntnisinteresse und Handlungsbedarf

Eine Einführung in die methodologischen Probleme der Wirtschaftswissenschaft
Cover: Zwischen Erkenntnisinteresse und Handlungsbedarf
Metropolis Verlag, Marburg 2004
ISBN 9783895184895
Kartoniert, 175 Seiten, 22,80 EUR

Klappentext

Bei der Darstellung der methodologischen Probleme des erfahrungswissenschaftlichen Bereichs der Wirtschaftswissenschaft werden zunächst die Grundprobleme einer jeden Erfahrungswissenschaft aufgegriffen. Ausgehend von einer anschaulichen Beschreibung des Hume?schen Induktionsproblems werden daraus die wichtigsten Konsequenzen für die wissenschaftliche Praxis abgeleitet. Ergänzend dazu findet der interessierte Leser im Anhang eine weiterführende Darstellung der metaphysischen Grundlagen der Erfahrungswissenschaft und des so genannten Basisproblems sowie eine Diskussion der gängigsten Wahrheitstheorien und eine formale Beschreibung der Theorie der empirischen Bewährung. Bei der Darstellung der methodologischen Probleme des handlungswissenschaftlichen Bereiches der Wirtschaftswissenschaft wird zunächst das so genannte Münchhausen-Trilemma der Begründung von Handlungszielen behandelt. Davon ausgehend werden wiederum die wichtigsten Konsequenzen für die wissenschaftliche Praxis abgeleitet. Dabei wird anhand von konkreten Beispielen klar herausgearbeitet, dass es zwar keine wissenschaftliche Begründung von Handlungszielen geben kann, dass die Handlungswissenschaft aber die wichtige Aufgabe der Bestimmung der verschiedenen Handlungsoptionen tragen muss und auf diese Weise entscheidenden Einfluss auf die Wahl der Handlungsziele ausübt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.03.2005

Heinz K. Stahl ist begeistert von Rainer Willi Maurers Einführung in die wirtschaftswissenschaftliche Methodologie. Didaktisch klug hat der Professor für Volkswirtschaftslehre an der Hochschule für Gestaltung, Technik und Wirtschaft in Pforzheim sein Buch "Zwischen Erkenntnisinteresse und Handlungsbedarf" aufgebaut, befindet der Rezensent, und immer wieder erfahre man Neues. So etwa - das wird viele Geisteswissenschaftler freuen zu hören -, dass die Naturwissenschaften "weich" und "inexakt" seien, die Sozialwissenschaften hingegen von "ungeheurer Genauigkeit". Der Autor nimmt zum Zwecke besserer Übersichtlichkeit eine Zweiteilung der Wirtschaftswissenschaften vor: in einen erfahrungswissenschaftlichen Teil - Wirtschaftstheorie - und einen handlungswissenschaftlichen, der Wirtschaftspolitik und Betriebswirtschaftslehre umfasst. Diesem Hauptteil folgen ein fünfteiliger Anhang und 32 Seiten Anmerkungen. Exkurse u. a. über Hume, Gödel und Rawls lockern die stringente Abhandlung immer wieder auf. Überhaupt hat Stahl eine wahre Fundgrube an inspirierenden Ansätzen entdeckt: Popper und Platon, Metaphysik und Physik, Heuschrecken auf Schachbrettern und Wahrheitstheorien, Konstruktivismus und konventionalistische Lösungen - noch die Anmerkungen garantieren Erkenntisgewinn, so Stahl. "Beileibe kein Lehrbuch im herkömmlichen Sinne." Darum "rauschender Beifall" vom Rezensenten, unterbrochen nur von grimmigen Bemerkungen über die schlampige Interpunktion.
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