Edgar Wind

Ästhetischer und kunstwissenschaftlicher Gegenstand

Ein Beitrag zur Methodologie der Kunstgeschichte
Cover: Ästhetischer und kunstwissenschaftlicher Gegenstand
Philo Verlag, Hamburg 2012
ISBN 9783865725899
Gebunden, 360 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

Im Jahre 1922 reichte der Philosoph und Kunsthistoriker Edgar Wind die Schrift "Aesthetischer und kunstwissenschaftlicher Gegenstand. Ein Beitrag zur Methodologie der Kunstgeschichte" an der Hamburger Universität ein und wurde von Erwin Panofsky und Ernst Cassirer promoviert. Bedingt durch die Inflation der zwanziger Jahre musste Wind nur ein Kondensat der Arbeit veröffentlichen und erhielt 1924 die Promotionsurkunde. Der umfangreiche Urtext wurde nie publiziert. Im Kern analysiert Wind das Verhältnis ästhetischer Annäherung und theoretischer Fassung von Werken der Kunst als methodische Problemstellung. Doch spielt er beide Positionen keineswegs gegeneinander aus, wie es zeitbedingt nicht untypisch gewesen wäre. Ihm war vielmehr daran gelegen, die Zuständigkeiten einer konkreten Kunstwissenschaft zu bestimmen und die "Einheit von individueller und werthafter Bedeutsamkeit theoretisch aufzuweisen", wie Erwin Panofsky in seinem Gutachten vermerkt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.03.2012

Ob die 89 Jahre nach ihrem Entstehen nun veröffentliche Dissertation des Kunsthistorikers und Philosophen Edgar Wind uns wirklich etwas zu sagen hat, vermag der Rezensent nur mit einem Jein zu beantworten. Winds systematisch vorgetragene These, derzufolge der bildenden Kunst ein von der analytischen Kunstwissenschaft beim Wickel zu packendes Repertoire von bedeutungstragenden Einheiten zugrunde liegt, hält Karl-Heinz Lüdeking für eine kühne Vision, die gut in die Bauhaus-Epoche passt. Dass sich Winds These getrost in den Wind schlagen lässt, weil es das postulierte Zeichenrepertoire schlicht nicht gibt, möchte Lüdeking allerdings auch nicht behaupten. Dies immerhin findet er auch heute noch bedenkenswert: Winds Forderung, die Kunstwissenschaft solle sich weder als wertfrei noch als rein historisch orientiert definieren.
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