Ralf Schlatter

Federseel

Roman
Cover: Federseel
Kein und Aber Verlag, Zürich 2002
ISBN 9783036951027
Gebunden, 128 Seiten, 14,90 EUR

Klappentext

Federseel ist die unglaubliche Lebensgeschichte des Georg Federseel, der eigentlich Zauberer werden möchte und verstummt, als seine Mutter stirbt, der einen Zeigefinger verliert und gleichzeitig die Sprache wiederfindet, stotternd, mit neun Fingern nicht mehr zaubern kann und fortan fließend Geschichten in die Köpfe zaubert. Federseel handelt von den ungewöhnlichen Frauengeschichten des Georg Federseel: von Tamara, der Prinzessin, Cornelia, der Schaufensterpuppe, Josephine, der Plakatschönheit, Margarethe, der Blumenwiese, und von Susanna, der Reisebüroangestellten.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 19.02.2003

Der erste Roman von Ralf Schlatter wirft "einen schönen Blick auf die Funktionsweise der Einbildungskraft", meint die Rezensentin Susanne Messmer. Georg Federseel, Hauptperson des Romans, erzähle Geschichten - unterhaltsame Verknüpfungen von "Werbeplakaten und fremden Gesichtern im Bus" - die vom Alltag handeln, "der sich aber manchmal plötzlich selbstständig macht", fasst Messmer zusammen. Mit diesen Träumereien mache sich Federseel zu dem Helden einer Welt, die mehr ist als "eine Mietskaserne, ein Büro, eine Fußgängerzone". Messmer vergleicht Federseel mit Novalis' Heinrich von Ofterdingen, denn auch für den Autor Ralf Schlatter seien die Geschichten eher das Band, das die Handlung zusammenhält, als Selbstzweck. Allerdings werde in "Federseel" die Sehnsucht des Protagonisten nach einem anderen Leben nicht im geringsten erfüllt. Ihm bleibe nur die bittere Erkenntnis, dass "Geschichten dieser Welt einfach nichts mehr anhaben können".
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