Ronald Weber

Peter Hacks - Leben und Werk

Cover: Peter Hacks - Leben und Werk
Eulenspiegel Verlag, Berlin 2018
ISBN 9783359013716
Gebunden, 608 Seiten, 39,00 EUR

Klappentext

Für eine publizistische Arbeit um Auskunft zur Person gebeten, teilte Peter Hacks mit: 'Er ist Schriftsteller; sein Leben enthält keine äußeren Ereignisse.' Die pure Provokation und der selbstbewusste Verweis auf sein Werk, das ihn als einen der sprachmächtigsten Dichter des 20. Jahrhunderts ausweist. Der Platz, den der Dramatiker im Literaturbetrieb der DDR einnahm, sorgte allein schon für reichlich 'äußere Ereignisse', zu denen Aufführungsverbote und legendäre Literaturstreits ebenso gehörten wie Gerüchte über 'sein Leben als Schlossherr' und Nachreden als 'Salonkommunist'. Ronald Weber analysiert das Werk des Dramatikers, Lyrikers und Essayisten und hat eine immense Recherchearbeit über das Leben das Dichters geleistet, wobei er nicht nur Archive und den Nachlass nutzte, sondern zahlreiche Gespräche mit Wegbegleitern führte. Er hat Unbekanntes über Arbeitskontakte u.a. mit Brecht, Wolfgang Langhoff, Benno Besson zutage befördert, über Freundschaften, die im Zeichen eines regen geistigen Austausches standen und lebenslang hielten, wie die mit André Müller sen., Eberhard Esche, Wolfgang Kohlhaase, über Freundschaften, die Hacks aufkündigte, wie die mit Hartmut Lange, Heiner Müller, Wolf Biermann, über kurze und lange Liebschaften wie die mit Eva-Maria Hagen, Cox Habbema, Karin Gregorek.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 18.12.2018

Rezensent Jakob Hayner freut sich über Ronald Webers Peter-Hacks-Biografie. Leben und Werk des DDR-Dramatikers kann ihm der Autor auf der Grundlage sorgfältiger Recherche tiefgehend erhellen. Und so begleitet der Kritiker Hacks hier von ersten Inszenierungen an den Münchner Kammerspielen bis zur Übersiedlung in die DDR und ans Deutsche Theater, liest vom Begründen der "sozialistischen Klassik" ebenso wie von der späteren Isolation und lobt nicht zuletzt, wie Weber Hacks' Lebensumstände, "Lieb- Freund- und Feindschaften" stets mit einführenden Werkinterpretationen verknüpft.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 04.09.2018

Rezensent Dirk Pilz lernt Peter Hacks in all seinen Widersprüchlichkeiten kennen mit dieser, wie er findet, lesenswerten Biografie von Ronald Weber. Großbürgerlicher Millionär, der sich mit seiner Frau Anna Elisabeth Wiede ein vornehmes Domizil samt Hausmeister in der Nähe von Groß Malchow leistete, ließ er doch nie Zweifel an seiner Überzeugung für den Sozialismus, kritisierte scharf und ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen - Honecker etwa sei ein "Konterrevolutionär", Grass und Biermann "Revisionisten", liest Pilz. Dass eine ordentliche Bibliografie fehlt und die Biografie in einigen Passagen ein wenig "ungelenk" wirkt, verzeiht der Kritiker schon mit Blick auf Webers vorzügliche Interpretationen des dichterischen Werks.