Rudolph Delson

Die Notwendigkeit des Zufalls in Fragen der Liebe

Roman
Cover: Die Notwendigkeit des Zufalls in Fragen der Liebe
Nagel und Kimche Verlag, Zürich 2007
ISBN 9783312003969
Gebunden, 392 Seiten, 21,50 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Dirk van Gunsteren. Maynard Gogarty, erfolgloser Komponist, Mitte dreißig und Single, ist auf dem Weg zu seinem Anwalt. Und Jennica Green, Mitte zwanzig, ausgebildete Finanzanalystin aus vermögender Familie, will sich eine 600-Dollar-Katze gegen ihre Einsamkeit kaufen. Die Umstände für eine Begegnung der beiden in der New Yorker U-Bahn sind günstig. Aber ohne den Zufall, bei dem die Notbremse eine wichtige Rolle spielt, hätten sich die beiden nie kennengelernt. Das Debüt des jungen New Yorkers Rudolph Delson ist eine Liebeskomödie voller Witz - und nebenbei eine provokante Analyse des amerikanischen Umgangs mit dem 11. September 2001.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 19.01.2008

Gemischte Gefühle empfindet Rezensentin Marion Lühe für diesen beziehungsdramatischen Nine-Eleven-Roman, der ihren Informationen zufolge im Original schlicht "Maynard und Jennica" heißt. Zwar kann sie der darin zum Ausdruck kommenden Haltung des Protagonisten, der nicht so sehr den Tod der Menschen beim Zusammensturz der Türme, sondern den der Ironie betrauert, einiges abgewinnen. Insgesamt krankt aber diese als "Patchwork aus Anekdoten, Rückblenden und Erinnerungen" komponierte Liebesgeschichte zwischen einem erfolglosen Komponisten und Filmemacher und einer aufstrebenden Finanzanalystin an postmoderner Geschwätzigkeit und allzu bemüht wirkender Ironieinstallation. Auch die anschwellenden, furiosen Hasstiraden auf Amerika haben für die Rezensentin nur einen beschränkten Unterhaltungswert.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.11.2007

Für diesen Roman muss man in der richtigen Stimmung sein, warnt Rezensentin Felicitas von Lovenberg. Temporeich und endlos daherplappernd erzählen die Hauptprotagonisten sowie Freunde, Verwandte und zufällige Beobachter, wie sich die Liebesgeschichte zwischen dem schlauen, aber offenbar nicht sehr erfolgreichen Maynard und der an ihrem Single-Dasein verzweifelnden Jennica entwickelt, lesen wir. Lovenberg, die sich an den Film "Harry und Sally" erinnert fühlt, hat die Figuren im Geiste sofort mit bekannten amerikanischen Schauspielerin besetzt. Offenbar war sie auch in der richtigen Stimmung, denn der Roman, wenn er in seinem Gequatsche auch etwas haltlos zu sein scheint, hat ihr fraglos gefallen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Delson in seine Komödie überraschend den 11. September eingebaut hat. Die unterschiedlichen Reaktionen der beiden Verliebten auf den Anschlag und die Auswirkungen, die diese Unterschiede nach sich ziehen, machen für sie den Roman dann doch realer, als es ein Hollywoodfilm sein könnte. Ein großes Lob geht noch an den Übersetzer Dirk van Gunsteren, der die gelegentliche "sprachliche Trivialität" Delsons durch "unangestrengte Witzigkeit" ersetzt habe.
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