Spionage unter Freunden

Partnerdienstbeziehungen und Westaufklärung der Organisation Gehlen und des BND
Cover: Spionage unter Freunden
Ch. Links Verlag, Berlin 2017
ISBN 9783861539469
Gebunden, 384 Seiten, 30,00 EUR

Klappentext

Von Christoph Franceschini, Erich Schmidt-Eenboom und Thomas Wegener. Im Zusammenhang mit dem NSA-Abhörskandal in den USA wurde auch die Spionage des BND gegen Verbündete und internationale Organisationen ein politisches Thema. Seit mehreren Jahren beschäftigt sich damit ein Bundestagsuntersuchungsausschuss. Was genau war geschehen? Drei ausgewiesene Geheimdienstexperten analysieren das Verhältnis des BND zu seinen wichtigsten Partnern im Westen über sechs Jahrzehnte hinweg. Sie behandeln das Spannungsfeld zwischen Kooperation und Konfrontation am Beispiel der Nachbarländer Österreich, Schweiz und Frankreich genauso wie die konfliktreichen Beziehungen mit Großbritannien, Italien und den skandinavischen Ländern sowie den USA. Die Autoren stützen sich auf Akten der Organisation Gehlen und des BND, auf freigegebene Akten ausländischer Nachrichtendienste sowie auf Materialien und Nachlässe einst einflussreicher Agenten.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.10.2017

Anselm Doering-Manteuffel erfährt aus dem von Christoph Franceschini, Thomas Wegener Friis und Erich Schmidt-Eenboom besorgten Band, dass gegenseitiges Ausspähen bei den Geheimdiensten à la NSA schon immer zum Alltag gehörte und kein übermäßiges Skandalon darstellt. Die Autoren behandeln laut Rezensent die Gestaltung der Beziehungen der westdeutschen Dienste zu ihren Nato- und EWG-Partnern. Für die Erkenntnisse über die gegenseitige Überwachung können sich die Autoren auf reichlich frei zugängliches Archivmaterial stützen, weiß Doering-Manteuffel. Die Lektüre bringt ihm tiefe Einblicke in die Mentalität der Dienste und ihren Umgang mit Politik, Wirtschaft und Kultur. Am instruktivsten findet er das Kapitel über Italien und den Vatikan. Den Schwerpunkt des Buches erkennt er in der Behandlung der Frühzeit des Kalten Krieges bis zur Entspannung um 1970. Die Zeit danach können die Autoren nicht abschließend erfassen, meint er.
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