Stefanie Lohaus

Stärker als Wut

Wie wir feministisch wurden und warum es nicht reicht
Cover: Stärker als Wut
Suhrkamp Verlag, Berlin 2023
ISBN 9783518473597
Gebunden, 271 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Der Feminismus ist die erfolgreichste soziale Bewegung in der Geschichte. Dieses Buch betrachtet seine vielfältige Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft aus deutscher Perspektive. Es setzt eine bedeutende, eine notwendige Wegmarke für alle, die sich dem Kampf um Freiheit und Gleichheit und Gerechtigkeit verschrieben haben, für alle, die fragen: woher kommt, wohin geht der Feminismus? Was ist erreicht, was muss weiter erstritten werden?

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 20.11.2023

Insgesamt nicht abgeneigt ist Rezensentin Tanja Dückers von Stefanie Lohaus' Überblick über die Entwicklung feministischer Strömungen in Deutschland in den letzten fünfzig Jahren: Die Autorin stellt verschiedene Aspekte von Gender Pay Gap bis Queer sein in den Vordergrund und plädiert dafür, aufgrund der Vielfalt der Bewegungen nicht von einem Feminismus, sondern von Feminismen zu sprechen. Das ist oft klug und eindrücklich und trägt mit diesem pluralistischen Ansinnen sicherlich dazu bei, auch Spaltungen zu überwinden, Dückers bemängelt allerdings, dass Begriffe wie "FLINTA" und "agender" nicht erklärt werden und somit vielleicht Nicht-Wissende ausschließen könnte. Auch die Mischung zwischen Sachbuch und persönlichen Anekdoten findet sie schwierig bis verwirrend. Dennoch "alles andere als trocken", hält sie fest.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 17.10.2023

Rezensentin Julia Hubernagel empfiehlt Stefanie Lohaus' Geschichte des Feminismus. Neben mancher verblüffenden Erinnerung, etwa Angela Merkels Zurückhaltung bei der Frage, ob sie Feministin sei, bietet die Autorin laut Hubernagel eine erkenntnisfördernde Parallelisierung von Historie und Privatem, eines Auslandsjahrs in den USA zum Beispiel, wo Lohaus Rassismuserfahrungen schwarzer Frauen kennenlernt. Auch Lohaus' Ausführungen zu aktuellen Debatten über Transrechte und Intersektionalität erscheinen der Rezensentin spannend.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.10.2023

Einen "um Vermittlung bemühten Überblick" der neueren Geschichte des Feminismus findet Rezensentin Anna Vollmer im Buch von Stefanie Lohaus, Mitgründerin- und Herausgeberin des "Missy-Magazins", vor. Dafür, dass Lohaus zu Beginn ankündigt, eine 'wütende Feministin' zu sein, ist ihre Übersicht eigentlich recht "versöhnlich" geraten, findet Vollmer. Die Struktur des Buches führt manchmal zu chronologischen Verwirrungen, meint die Rezensentin, weil Lohaus parallel die Entwicklung des Feminismus und Stationen ihrer eigenen Biografie erzählt. Ihre Argumentation enthält aber interessante und berechtigte Punkte, wie die Verhandlung des Begriffs "Mikroaggressionen", der all die kleinen Alltagsmomente beschreibt, in denen Frauen Diskriminierung ausgesetzt sind.
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Rezensionsnotiz zu Die Welt, 14.10.2023

"Stärker als Wut" ist genau das Buch, das dem Feminismus der Gegenwart gefehlt hat, lobt Rezensentin Hannah Lühmann: Ein historischer Abriss der letzten vierzig Jahre des Feminismus und eine Verortung aktueller feministischer Diskurse. Einigen mag Lohaus als kluge Kommentatorin aus Radio und Fernsehen bekannt sein oder als Mitgründerin des Missy Magazins. Den meisten jedoch dürfte ihr Name neu sein, vermutet Lühmann. Dabei hat Lohaus den Feminismus der Gegenwart wie kaum eine andere geprägt und wesentlich dazu beigetragen, sein "popkulturelles Potential" zu erschließen. Sie schreibt also auch aus eigener Erfahrung, was die Sachlichkeit ihres essayistischen Überblicks allerdings in keiner Weise einschränke. Versiert und eindrücklich schildert sie verschiedene Etappen, Konflikte und Debatten und erläutert dabei anschaulich die eine fundamentale Spaltung - zwischen Differenz- und Gleichheitsfeminismus, so Lühmann. Auf dieses Buch hat die Rezensentin gewartet und empfiehlt es daher nachdrücklich - übrigens nicht nur jenen, die Lohaus' politische Haltung teilen.