Stefanie Sargnagel

Iowa

Ein Ausflug nach Amerika
Cover: Iowa
Rowohlt Verlag, Hamburg 2023
ISBN 9783498003401
Gebunden, 301 Seiten, 22 EUR

Klappentext

2022 tauscht Stefanie Sargnagel widerstrebend das bequeme Wiener Sofa gegen ein Flugticket in die USA ein. In Iowa soll sie an einem College mitten im Nirgendwo Creative Writing unterrichten. In der Kleinstadt Grinnell mit ihren 8.000 Einwohnern gibt es außer endlosen Maisfeldern: nichts. Mit von der Partie ist Musiklegende Christiane Rösinger, und gemeinsam machen die beiden sich auf, das Nichts zu erkunden. Sie finden übergewichtige freundliche Einheimische, traditionelle Geschlechterrollen, Riesensupermärkte, unglaubliche Würstchen und ein Glas voller eingelegter Truthahnmägen. Mit korrigierenden Fußnoten von Christiane Rösinger.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 12.01.2024

Rezensentin Nina Apin bekommt von Stefanie Sargnagels Reisetagebuch "Iowa" alles und mehr, als die Ausgangskonstellation verheißt: Eine grantelnde Wiener Jungfeministin (Sargnagel) mit einer Berliner Zweite-Welle-Feministin und Punk-Sängerin (Christiane Rösinger) in der US-amerikanischen Einöde Iowas. Das verspricht, ein heiterer Trip zu werden, und genau das wird es auch, mitsamt witziger bis anregender Reflektionen über Wurstangebote, übers Furzen oder das Älterwerden in Punk und Würde, lesen wir. Mit der gewohnten Portion Humor und ihrem großen Beobachtungstalent erzählt Sargnagel vom gemeinsamen Reisealltag der beiden ungleichen Frauen und ihren kleinen Abenteuern in der Provinz. Dabei sind es sowohl die "Skurrilitäten dieses Provinzlebens" sowie auch die Unterschiedlichkeit der beiden Reisenden, welche dieses Buch zu einer unterhaltsamen wie spannenden Lektüre machen, so die amüsierte Rezensentin.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 11.01.2024

Komplett einverstanden ist Rezensent Adam Soboczynski mit der Art und Weise, mit der Stefanie Sargnagel auf Amerika blickt. Die Österreicherin sucht in ihrem Buch über eine Reise, die sie im Zuge einer Einladung nach Iowa unternahm, nach den Klischees, nicht nach den Abweichungen von ihnen und findet sie insbesondere in von Fast Food und langen Autostraßen geprägten Kleinstadtamerika voll bestätigt, so Soboczynski, der das lustig findet, insbesondere, wenn Sargnagel bei ihren Gedanken über die amerikanische Kultur die vermeintlich anarchischere österreichische als Vergleichsmaßstab heranzieht. Und dann ist da noch, so der Rezensent, Sargnagels Reisebegleitung, die Berliner Musikerin Christiane Röslinger, die 20 Jahre älter ist als die Autorin. Die Freundschaft der beiden macht für Soboczynski einen besonderen Reiz des Buches aus, auch weil, wie er mit Sargnagel ausführt, in den gängigen medialen Rollenvorstellungen kaum Platz ist für Frauen jenseits der 50.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 06.01.2024

Stefanie Sargnagel hat in Iowa einen Lehrauftrag für kreatives Schreiben wahrgenommen, daraus ist jetzt ein Buch entstanden, verrät Rezensent Paul Jandl über dieses "Roadmovie" in schriftlicher Form. Für Sargnagel ist das verrückte Land eine "Bühne der Weltbetrachtung", auf der sie sich nicht nur die verrückten Amis zwischen Riesen-Walmarts und Abtreibungsdebatten anguckt, sondern auch einen Blick in ihr eigenes Inneres wirft und von Fremdscham, Hedonismus und sich ändernden Bedürfnissen spricht, erkennt der gleichermaßen zufriedene und amüsierte Kritiker an. Dass die Autorin auch ihre Compagnonne Christiane Rösinger mitsamt "gefriergetrocknetem Humor" zu Wort kommen lässt, schafft für Jandl eine rundum gelungene Betrachtung von und Kritik an Amerika und auch der Autorin selbst, wie er schließt.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 20.12.2023

Stefanie Sargnagel entpuppt sich in ihrem neuen Buch als "ideale Reisebegleiterin", freut sich Rezensentin Marlene Knobloch. Sie teilt - "sprachlich brillant" - ihre Beobachtungen während einer Reise durch Iowa, wohin sie von einer Universität eingeladen wurde, und ist dabei genau, ohne Überhöhung, lobt die Kritikerin. Weder den Kulturkampf in den USA, noch die Lage im Swing-State Iowa, so Knobloch, die lernt, dass in den USA manchmal alles genau so ist, wie man es sich vorstellt. Sargnagels "leicht beschwipste Analysen" werden von ihrer Partnerin Christiane Rösinger ergänzt, was der Kritikerin gut gefällt. In den dargestellten Alltag baut Sargnagel auch immer wieder weitergehende Gedanken über ihr Künstlertum, das eigene Geschlecht und den Kinderwunsch ein: Insgesamt eine "unpathetische Selbst-Analyse" und ein gelungener Reisebericht, findet die Rezensentin.
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