Stephan Braun (Hg.), Ute Vogt (Hg.)

Die Wochenzeitung 'Junge Freiheit'

Kritische Analysen zu Programmatik, Inhalten, Autoren und Kunden
Cover: Die Wochenzeitung 'Junge Freiheit'
VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2007
ISBN 9783531154213
Broschiert, 358 Seiten, 39,90 EUR

Klappentext

Die Wochenzeitung "Junge Freiheit" gilt als die zentrale Publikation der Neuen Rechten in Deutschland, einer Strömung, die unter dem Deckmantel des Konservativismus ein Scharnier zwischen Rechtsextremismus und demokratischem Spektrum bildet. Jahrelang wurde sie in Verfassungsschutzberichten geführt. Dagegen hat die "Junge Freiheit" vor dem Bundesverfassungsgericht geklagt und sich daraufhin juristisch verglichen. Seitdem ist ihre Aufnahme in Verfassungsschutzberichte juristisch erschwert. Die "Junge Freiheit" unterliegt jedoch weiterhin der Beobachtung durch den Verfassungsschutz. Die Herausgeber und Autoren beleuchten Inhalte, Personen und Kunden der "Jungen Freiheit" ebenso wie deren Prozessstrategie und mahnen eine verstärkte Auseinandersetzung mit dieser Publikation und der Neuen Rechten auf politischer und wissenschaftlicher Ebene an.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 22.10.2007

Wigbert Benz begrüßt dankbar diesen Sammelband über die rechte Wochenzeitung "Junge Freiheit", nicht zuletzt weil er die Standpunkte und das Geschichtsverständnis der Redaktion offen lege und damit überhaupt erst zur Diskussion stelle. Dieser Band, den die baden-württembergischen Landtagsabgeordneten der SPD, Ute Vogt und Stephan Braun herausgegeben haben, beleuchtet in Aufsätzen der Herausgeber und 15 weiterer Autoren Positionen, Selbstverständnis, Leser und Anzeigenkunden, wobei sie am Schluss Vorschläge für Bildungsarbeit in und außerhalb der Schulen unterbreiten, stellt der Rezensent fest. Der besondere Vorzug des Buches besteht in Benz' Augen in der Nüchternheit und dem Faktenreichtum, mit denen die Autoren ihren Gegenstand analysieren, und er findet, dass sich die einzelnen Aufsätze insgesamt durch gute Lesbarkeit auszeichnen und im besten Falle sogar fesselnd sind.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 11.08.2007

Rezensentin Astrid Geisler begrüßt diesen von Stephan Braun und Ute Vogt herausgegebenen Band, der sich kritisch mit der rechten Zeitung "Junge Freiheit" auseinandersetzt. Die Beiträge bringen ihres Erachtens nicht nur zahlreiche aktuelle Argumente gegen das Blatt, sie liefern auch wichtige Hintergrundinformationen. So hat Geisler etwa erfahren, warum die "Junge Freiheit" über Jahre in Verfassungsschutzberichten stand und warum sie daraus verschwand, oder warum einige Autoren des Blattes ein Indiz für dessen mangelhafte Abgrenzung vom rechtsextremen Spektrum sind. Sie findet in dem Band jedenfalls genügend Material, um Politiker zu widerlegen, die der "Jungen Freiheit" gerne mit Interviews zu Aufmerksamkeit verhelfen. Freilich fragt sie sich auch, ob sich die Empörung angesichts der geringen Auflage überhaupt noch lohnt. In diesem Zusammenhang hebt sie Margret Chatwins Beitrag über die Internetkampagnen der "JF" hervor. Deutlich wird für sie dabei, dass die neurechten Strategen "gut getarnt" Zielgruppen erreichen, die vermutlich niemals die "Junge Freiheit" kaufen würden.