Tristram Hunt

Friedrich Engels

Der Mann, der den Marxismus erfand
Cover: Friedrich Engels
Propyläen Verlag, Berlin 2012
ISBN 9783549073780
Gebunden, 576 Seiten, 24,99 EUR

Klappentext

Wer Marx sagt, muss auch Engels sagen. Der Marxismus ist ohne Engels nicht zu denken. Dennoch stand er meist im Schatten des Freundes. In seiner großen Biografie zeigt Tristram Hunt Friedrich Engels als eigenständigen Denker, dessen Werk demjenigen von Marx nicht nachstand, dessen Leben aber weitaus aufregender verlief. Von den beiden Autoren des "Kommunistischen Manifestes" und Begründern jener Ideologie, die die Welt mehr verändert hat als jede andere, war Engels zweifellos der Schillerndere, biografisch Interessantere: einerseits Bonvivant, Frauenheld, passionierter Fuchsjäger und erfolgreicher Unternehmer, andererseits Moralist, Vordenker des Kommunismus, scharfer Kritiker der kapitalistischen Produktionsweise und Verräter seiner Klasse. Engels war geradezu die Verkörperung der dialektischen Denkweise, die den Marxismus konstituierte. Aus einem reichen Quellenfundus schöpfend, präsentiert Hunt den großen Sozialisten in seiner ganzen Widersprüchlichkeit. Zugleich zeichnet er ein prägnantes Bild der Industriellen Revolution des 19. Jahrhunderts, ohne die Leben und Werk von Engels wie Marx nicht zu verstehen sind.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 19.12.2012

Jenny Friedrich-Freska hat diese Biografie mit großem Interesse gelesen, in der ihrer Darstellung zufolge Friedrich Engels als einMann erscheint, der ein großer Freund war und sich bereitwillig mit der Rolle der "zweiten Geige" zufrieden gab. Dabei scheint ihr der Tristram Hunt, Historiker und Labour-Abgeordnete, ein recht stimmiges Bild von Engels zu zeichnen, der als wohlhabender Fabrikantensohn in Manchester doch nicht die Augen verschließen konnte vor dem Elend des Industrieproletariats. Gut gefallen hat ihr auch, dass der britische Autor durchaus Engels eigene intellektuelle Fähigkeiten anerkennt, wie auch seine Witz und seine Bereitschaft, Standpunkt zu revidieren. Doch an vorderster Stelle steht natürlich seine Freundschaft zu Marx, den er mit schier unerschöpflicher Langmut zu unterstützte.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.10.2012

Oliver Kühns Besprechung der Friedrich-Engels-Biografie des englischen Historikers Tristram Hunt taugt gut als Beispiel einer größtenteils unbrauchbaren Rezension. Kühn schildert das Leben Engels' im Schnelldurchlauf mit besonderem Augenmerk auf der Beziehung zwischen Marx und Engels, weil der Autor des Buches das auch so macht, nur ausführlicher. Dass Hunt die Korrespondenz zwischen den beiden intensiv nutzt, ist einer der brauchbareren Hinweise. Ebenso, dass Hunt die Ideen der beiden für weitgehend deckungsgleich hält.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.07.2012

Mit viel Lob bedenkt Jens Bisky diese Biographie über Friedrich Engels, die der englische Historiker Tristram Hunt vorgelegt hat. Das Werk bietet in seinen Augen zwar keine grundlegend neuen Erkenntnisse über Engels. Um so glänzender aber scheint ihm die Darstellung des Bekannten sowie die Gewichtung und Auswertung von Briefen und anderen Zeugnissen. Er attestiert dem Autor, das revolutioniäre Leben Engels unterhaltsam zu erzählen und seine schillernde, vielseitige, undogmatische Persönlichkeit umfassend auszuleuchten. Deutlich wird für ihn, wie weit Engels in seinem Denken, Schreiben und Leben von den späteren orthodoxen Marxisten entfernt war. Der einzige Kritikpunkt, den Bisky, anzubringen weiß, ist, dass die Darstellung des Theoretikers Engels etwas "blass" bleibt.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 30.06.2012

Mit Gewinn hat Klaus Bittermann diese Engels-Biografie des englischen Historikers Tristram Hunt gelesen. Er lobt die gut zu lesende, spannende Darstellung und die gründlichen Recherche des Autors, der immer wieder Dokumente und Briefe für sich sprechen lässt. Wie Hunt die Fülle des Materials bändigt, findet er beeindruckend. Zudem bescheinigt er dem Autor, sich Engels ohne ideologische Scheuklappen zu nähern und biografische Elemente mit theoretischen in ein gutes Verhältnis zu bringen. Sein Fazit: eine überzeugende Biografie, die der schillernden Persönlichkeit und seinem aufregendem Leben voll gerecht wird.
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