Ursula Keller, Natalja Sharandak

Iwan Turgenjew und Pauline Viardot

Eine außergewöhnliche Liebe
Cover: Iwan Turgenjew und Pauline Viardot
Insel Verlag, Berlin 2018
ISBN 9783458177692
Gebunden, 278 Seiten, 25,00 EUR

Klappentext

Sie lernen sich kennen, als Pauline Viardot 1843 im Alter von zweiundzwanzig Jahren zum ersten Mal in Russland auf der Bühne steht. Da ist sie in Westeuropa bereits eine gefeierte Sängerin und seit drei Jahren mit dem wesentlich älteren einstigen Operndirektor Louis Viardot verheiratet. Iwan Turgenjew ist fünfundzwanzig und steht am Beginn seiner Karriere als Schriftsteller. Er ist sofort hingerissen von ihr: "Seit jenem Augenblick, seit jener schicksalhaften Minute, gehörte ich nur noch ihr." Er folgt dem Ehepaar nach Paris und Deutschland, einige Jahre leben sie in Baden-Baden. Sie ist erste Leserin seiner Manuskripte, er fördert ihre Arbeit als Komponistin und übersetzt zusammen mit Ehemann Louis die Werke russischer Schriftsteller. Zu den Gästen den Salons, den Pauline Viardot führt, gehören die wichtigsten Vertreter der zeitgenössischen Kunst und Kultur. An der unkonventionellen Beziehung entzündete sich viel Klatsch und Tratsch, und die meisten vermuteten, dass Turgenjew unter der Liebe zu einer verheirateten Frau litt. Sie hat alle ihre Briefe an ihn vernichtet. Aber um die fünfhundert Briefe Turgenjews an sie und ihre Familie, die Erinnerungen der Zeitgenossen und biografische Forschungen der letzten Zeit lassen diese außergewöhnliche Beziehung heute in einem ganz neuen Licht erscheinen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.12.2018

Pauline Viardot-Garcia war eine berühmte Operndiva, förderte Künstler wie Jules Massenet und Camille Saint-Saens, war Salongastgeberin und Gesangspädagogin und pflegte neben ihrer Ehe eine intensive Liebes- und Freundschaftsbeziehung mit Iwan Turgenjew bis zu dessen Tod, erinnert Rezensent Tobias Döring. Schade allerdings, dass dieser schmale Band des erprobten Autorinnenduo Ursula Keller und Natalja Sharandak sich hauptsächlich auf Turgenjew konzentriert, fährt der Kritiker fort. Zwar verdankt er den Autorinnen ein ebenso lesenswertes wie erhellendes, dabei stets "diskretes" Doppelporträt zweier Künstlerpersönlichkeiten - eine umfassende Biografie über Viardot steht aber nach wie vor aus, schließt er.
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