Walter Hollstein

Was vom Manne übrig blieb

Krise und Zukunft des starken Geschlecht
Cover: Was vom Manne übrig blieb
Aufbau Verlag, Berlin 2008
ISBN 9783351026592
Gebunden, 304 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

Die Gesellschaft muss nach vier Jahrzehnten Feminismus auch ihr Bild vom Mann neu definieren. Männer wurden lange Zeit als Wesen ohne Probleme wahrgenommen, sie verfügten über Macht, verdienten mehr Geld als Frauen, galten als potent - sozial, politisch, sexuell, gesundheitlich, beruflich. Doch zunehmend steckt das "starke Geschlecht" in der Krise: In Industrienationen sterben Männer durchschnittlich sechs Jahre früher als Frauen, Jungen schneiden in der Ausbildung und im Studium häufig schlechter ab als Mädchen, Obdachlosigkeit, Suchtkrankheiten, Suizid treffen deutlich mehr Männer als Frauen. Mit anderen Worten: Der Lack der traditionellen Männlichkeit ist ab.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 02.09.2008

Verhalten äußert sich Rezensent Oliver Müller zu Walter Hollsteins Buch über die gegenwärtige Krise der Männlichkeit. Den gesamten Männerkrisendiskurs betrachtet er eher skeptisch. Ein großes Problem sieht er darin, dass Dinge miteinander in Verbindung gebracht werden, die eigentlich nicht zusammen gehören. So unterstreicht er, dass die zu Gewalttätigkeit führende kulturelle Orientierungslosigkeit junger Männer in Deutschland weniger eine Sache des männlichen Identitätsverlusts ist, sondern soziale, ausbildungstechnische und berufliche Ursachen hat. Genanntes Problem stellt er auch bei Hollsteins "Was vom Manne übrig blieb" fest. Die Klage über die heute angeblich nur negative Bewertung von Männlichkeit führt nach Ansicht Müllers leicht zu einer "latent verschwörungstheoretischen Stimmungslage". Davon ist in seinen Augen auch Hollsteins Buch nicht frei.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.06.2008

Der Autor als jammernde Kassandra, die vor der Entmannung des Mannes warnt? Lieber begreift Ernst Horst das Buch als "komisches Panorama" des ewigen Kampfes zwischen Mann und Frau und Walter Hollstein als jemanden, der sein Geld als Männerforscher verdient und darum propagandistisch hier ein bisschen auf die Pauke haut. Horst jedenfalls stuft sich selbst nicht als bedrohte Spezies ein und hält die Argumentation des Autors weder für stabil noch besonders differenziert oder fantasievoll. Für materialreich allerdings schon. Und wenn Hollstein auch die Wahrheit schreibt, so bleibt dem Rezensenten festzustellen, dass daraus "systematisch ausgewählt" wird, um die These vom untergebutterten Mann zu festigen.
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