William Davies

Nervöse Zeiten

Wie Emotionen Argumente ablösen
Cover: Nervöse Zeiten
Piper Verlag, München 2019
ISBN 9783492058940
Gebunden, 384 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Enrico Heinemann und Ursel Schäfer. Wir befinden uns in einer neuen politischen Ära, die viele ratlos zurücklässt: Wo bisher Zahlen, Daten und Expertisen Grundlage politischer Entscheidungen waren, sind nun Emotionen Trumpf. Ob Donald Trump in den USA, der Front National in Frankreich oder die AfD in Deutschland - überall greifen Populisten die Ängste der Menschen auf und sind mit ihren gefährlichen Ideologien auf Erfolgskurs. Doch wie konnte es dazu kommen, dass statt objektiver Größen wie Arbeitslosenzahlen oder Wirtschaftswachstum plötzlich Wut und Angst über unsere Zukunft entscheiden?

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 27.08.2019

Rezensent Matthias Bertsch reitet mit William Davies erst einmal durch die Ideengeschichte, bevor er vom Autor den Niedergang der Vernunft und den Aufstieg der Emotionen erklärt bekommt. Interessant findet Bertsch, wie Davies die Ein- und Ausschlussmechanismen der Wissensökonomie in der modernen Welt analysiert. Auch dass er dafür plädiert, Emotionen ernst zu nehmen anstatt sich von ihnen abzugrenzen, findet der Rezensent richtig. Am Ende aber zeigt er sich trotz manch anregender Gedanken enttäuscht: Dass Davies die Ökonomie gänzlich ausspart versteht er nicht, und auch dass Davies als Populismus-Kritiker selbst zu populistischen Rezepten greift, missfällt dem Rezensenten.