Willy Brandt

Berliner Ausgabe, Band 3: Berlin bleibt frei

Politik in und für Berlin 1947-1966
Cover: Berliner Ausgabe, Band 3: Berlin bleibt frei
J. H. W. Dietz Nachf. Verlag, Bonn 2004
ISBN 9783801203030
Gebunden, 702 Seiten, 27,60 EUR

Klappentext

Herausgegeben im Auftrage der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung von Helga Grebing, Gregor Schöllgen und Heinrich August Winkler. Bearbeitet von Siegfried Heimann. Als Willy Brandt in der Berliner SPD den Anspruch erhob, an verantwortlicher Stelle mitzusprechen, lagen viele Steine auf seinem Weg, bis er schließlich 1958 zum Landesvorsitzenden seiner Partei gewählt wurde. Vom ersten bis zum letzten Tag seiner politischen Arbeit in der Vier-Mächte-Stadt musste sich Brandt mit persönlichen Denunziationen und Diffamierungen auseinandersetzen. Die Berlin-Politik des Regierenden Bürgermeisters von 1957 bis 1966 war von Anfang an auch Deutschland- und Ostpolitik, die mit der Bundesregierung und den westlichen Alliierten abgestimmt werden musste.
Brandt führte damals viele Gespräche mit deutschen sowie mit amerikanischen, britischen, französischen und sowjetischen Politikern, u.a. mit Konrad Adenauer, John F. Kennedy, Charles de Gaulle und dem sowjetischen Botschafter in Ostberlin Abrassimow. Die Vermerke Willy Brandts über diese Gespräche werden hier teilweise erstmals veröffentlicht. Wie zahlreiche der rund 120 Dokumente des Bandes - Briefe, Reden, Gesprächsvermerke, Artikel und Protokolle - belegen, war für Brandt eine "Politik der kleinen Schritte" schon lange vor dem ersten Passierscheinabkommen im Jahr 1963 seine Alternative zu einer "Politik des Nichtstuns".

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 14.03.2005

Kein SPD-Politiker wirft auch heute noch einen "so langen Schatten" wie Willy Brandt, meint Peter Lösche, der es deshalb begrüßt, dass nun der dritte Band mit Texten, Reden und Aufzeichnungen Brandts erscheint. Indem er den SPD-Politiker "entheroisiert und vermenschlicht", holt er Brandt wieder auf den Boden der "Realität" zurück, wobei der Politiker "erst recht an Größe gewinnt", so der Rezensent. Nicht nur die Anfänge von Brandts Ostpolitik werde durch diesen Band dokumentiert, sondern auch die "Diffamierung", die Brandt bereits in seinem skandinavischen Exil erfuhr und die sich in den internen Kämpfen der Berliner SPD fortsetzte. Und so zeichnet dieses Buch nicht nur die glänzende politische Karriere der SPD-Größe nach, sondern zeigt, welche "bitteren Grabenkämpfe" er insbesondere mit den eigenen Parteigenossen auszufechten hatte, erläutert der Rezensent, der ebenso die Verdienste von Siegfried Heimann hervorhebt, der diesen Band "hervorragend ediert" habe.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de