Margaret Simons beschreibt am Beispiel von
200 Karen-Flüchtlingen aus Burma, die im 2278 Einwohner starken australischen Städtchen Nhill landeten, wie das klappen kann mit der Integration, wenn alle guten Willens sind und die Moralapostel etwas Zurückhaltung üben: "Es gibt
moralische Vertracktheiten. Luv-a-Duck zum Beispiel ist eine Industriefarm - und hatte ihren Anteil an Aufmerksamkeit von
entsetzten Tierschützern. Doch ohne Luv-a-Duck würden die Karen immer noch im Flüchtlingslager Werribee sitzen und darum kämpfen, auf die Füße zu finden. Auch ist Nhill nicht notwendigerweise dafür,
Boat people in Australien anzusiedeln. John Millington hält nichts von der Idee, Australien könne alle aufnehmen, die kommen wollen. Boat people, sagt er, würden den Tausenden, die noch in Flüchtlings-Camps warten, den
Platz wegnehmen. Für Nhill ist das eine persönliche Angelegenheit. Die Karen haben Familienangehörige, die sie nach Australien holen wollen. Die Hoffnung und das Herzzerbrechende finden sich auf den Antragsformularen für Familienzusammenführung, die hier bearbeitet werden, in den lokalen Versammlungen und Gemeinden. Nhill hat jetzt eine Verbindung, ein
beständiges Bewusstsein von den Strömungen menschlichen Elends, die sich hinter dem Wort 'Flüchtling' verbergen."
Außerdem lesenswert: Vertreter der
Katholischen Kirche, des
Judentums,
Islam und der
russischen Orthodoxie reagieren auf eine Volksbefragung, die ergeben hat, dass sich immer mehr Australier als
nicht religiös bezeichnen: Nur der katholische Priester versteht, dass die Kirchen selbst mächtig dazu beigetragen haben.