In einem kaum eine Frage offen lassenden Artikel
analysiert David B. Ottaway die Lage der
arabischen Welt, die, seit Ägypten seine Führungsrolle eingebüßt hat, noch uneiniger und uneinheitlicher sei als je zuvor: "Es gibt
kein ägyptisches Modell für Entwicklung - weder politisch noch ökonomisch. Neues Denken, Visionen und Initiativen kommen eher von den Golfstaaten und ihren freidrehenden, konkurrierenden Herrschern, während Ägyptens
pharaonisches Wesen es daran hindert, einen radikalen Wandel in Angriff zu nehmen. Im Ganzen hat die arabische Welt mit Ägyptens Niedergang an
Vitalität gewonnen. Diese Welt blickt nun auf zwei scharf kontrastierende Modelle für ihre Zukunft: der
ausgepägt materialistische Emirat-Staat mit seiner Obsession für die westliche Moderne und der
strikt islamische, der auf die Wiederherstellung der Herrschaft des Korans fixiert ist und von Fundamentalisten und al-Qaida verfochten wird. Der Kampf zwischen diesen beiden Modellen um die Herzen und Köpfe der Araber, besonders der kritischen und ruhelosen Jugend, ist heftig. Die Verlockungen der neuen, strahlenden Emiratstädte bleiben stark, aber sie haben auch etwas
Seelenloses an sich, was in Bezug auf die Dauerhaftigkeit ihres Reizes Fragen aufwirft. Auf der anderen Seite hat der gegen Muslime gerichtete muslimische Terrorismus nicht zu einer Verbreitung des Rufs nach einem islamischen Staat beigetragen."