Friedemann Beyer, Gert Koshofer, Michael Krüger

Ufa in Farbe

Technik, Politik und Starkult zwischen 1936 und 1945
Cover: Ufa in Farbe
Rolf Heyne Collection, München 2010
ISBN 9783899104745
Gebunden, 288 Seiten, 58,00 EUR

Klappentext

Die Ufa-Zeit wird meist mit Schwarzweißfilmen assoziiert, etwa "Metropolis", "Der blaue Engel" oder "Die Feuerzangenbowle". Doch in den späten 1930er-Jahren kam mit Agfacolor auch in Deutschland die Farbe zum Spielfilm. Eine Entwicklung, die der NS-Staat forcierte, um mit der US-Filmindustrie gleichzuziehen, die sich anschickte, mit Produktionen wie "Die Abenteuer des Robin Hood" oder "Vom Winde verweht" den Weltmarkt zu erobern. Obwohl von chemischer Struktur und Farbgebung anders geartet als die US-Patente, erwies sich das deutsche Agfacolor-Verfahren gegenüber Technicolor als konkurrenzfähig. Insgesamt 13 abendfüllende Farbfilme entstanden in Deutschland zwischen 1939 und 1945: Unterhaltsames, Melodramatisches, Ideologisches und Propagandistisches. Der vorliegende Band vereint eine Auswahl dieser seltenen Fotos, Filmstills, Plakate und vieles mehr; in jahrelanger Arbeit zusammengetragen von dem Farbfilmexperten Gert Koshofer und dem Cineasten Michael Krüger. Mit Essays von Friedemann Beyer, Gert Koshofer und Michael Krüger.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.02.2011

Dieses Buch nähert sich dem Kino des Dritten Reichs von ungewohnter Seite: Es geht um die Fortentwicklung des Farbfilms, der nicht zuletzt auf Josef Goebbels' Betreiben der Ehrgeiz der Ufa-Techniker galt. Die Fortschritte waren beachtlich, von Veit Harlans "Goldener Stadt" bis zum "Münchhausen"-Film näherte sich das Können der Nazi-Filmkunst den Leistungen Hollywoods an oder übertraf sie. Interessant findet der Rezensent Andreas Kilb diese Perspektive und er stellt höchst ambivalent fest: Hier zeige sich mal wieder, dass unter Hitler der deutsche Film "so sehr bei sich selbst" war wie später nie wieder.
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